Leseproben aus meinen Büchernhttps://amplifi.casa/~/LeseprobenAusMeinenBüchern@lorem.club/atom.xml2021-05-10T04:26:41.921657+00:00<![CDATA[Ist’s schon so spät...?]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/ist’s-schon-so-spät/2021-05-10T04:26:41.921657+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-10T04:26:41.921657+00:00<![CDATA[<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Ich hör’ die Stimmen der Menschen nicht mehr.
Ist’s schon so spät – naht jetzt das Ende ?
Meine Gedanken bewegen sich quer;</p>
<ul>
<li>ich fühl’ das Zittern meiner Hände.</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Das menschlich’ Treiben – es ist mir egal;
ich beseh’ mir Pflanzen und Tiere.
Meine Artgenossen sind mir zur Qual;</p>
<ul>
<li>keine Zeit für sie mehr verliere.</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Ist’s schon so spät – bin ich schon verloren ?
Gehör’ ich jetzt nicht mehr zu ihnen,
unter Welchen ich doch einst geboren ?</p>
<ul>
<li>Die, - mit den ausdruckslosen Mienen...!</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Kann lesen nicht mehr ihre Gesichter,
verstehen nicht mehr ihre Gefühl’.
Wirken auf mich wie verlöschte Lichter,
welch’ treiben ein unheimliches Spiel.</p>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Wenn schemenhaft sie hasten vorüber,
kann ich enträtseln nicht ihr Warum.
Sie wirken dann auf mich wie im Fieber
oder in einem Delirium.</p>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Ich kann die Menschen nicht mehr verstehen,
doch stört’s mich nicht im Geringsten nur.
Sie mögen wie Asch’ im Wind verwehen !</p>
<ul>
<li>Mein Geist ist längst auf eigener Tour.</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Als Fremder ich fühl’ mich in dieser Welt;</p>
<ul>
<li>fremd unter unbekannten Wesen.
Wurde bereits mir die Stunde gestellt?
-Wird endlich man mich nun erlösen...?</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Ist’s schon so spät – ist die Zeit gekommen?
-Ich werde bestimmt nicht traurig sein
beim Abschied von all’ den falschen Frommen..!</p>
<ul>
<li>Dann endlich werde ich sein allein ...</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Es ist schon zu spät, zu ändern die Welt;</p>
<ul>
<li>auch ist es zu spät, zu ändern mich.
Wir waren einander nie gleichgestellt;
-- ich leid’, wie ohne Wasser der Fisch...</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Alt und verbittert ich nun geworden;
nicht einmal Hass mir mehr übrigblieb.
Gleichgültig sind mir die Menschenhorden..!!</p>
<ul>
<li>Das unschuldig’ Tier allein’ ich lieb’...</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>War’s mein Fehler wohl – oder der ihre ..?
Wie hat’s begonnen vor langer Zeit ?</p>
<ul>
<li>Ich ob der Frag’ nicht den Kopf verliere;
nicht lieg’ darob mit mir selbst im Streit...</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Die Welt und ich – wir sind zu verschieden,
als dass wir könnten uns verstehen;</p>
<ul>
<li>als dass wir könnten leben in Frieden;</li>
<li>als gleichgestellt einander sehen ...</li>
</ul>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Nicht heg’ ich mehr Groll, wie ich’s einst getan,
als stark ich und noch jung an Jahren.
Fühl’ nicht mich geworfen mehr aus der Bahn;
...längst bin dafür ich zu erfahren.</p>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>Mit Gleichgültigkeit die Welt ich strafe ..!
-Verlange nichts und geb’ ihr nichts mehr.
Erinn’rung nur noch, wenn ich schlafe;
Alpträume quälen mich dann doch sehr ...</p>
<ul>
<li></li>
</ul>
<p>...ist es wirklich schon zu spät zum Wandel ..?
Kam all’s so, wie’s einfach kommen mußt ?
Gibt’s keinen Weg mehr, daß ich ...verhandel..?
Ich weiß nicht – und hab’ es nie gewußt.....</p>
<ul>
<li></li>
</ul>
]]><![CDATA[Ab Morgen Leseprobe aus dem Verse-Band:]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/ab-morgen-leseprobe-aus-dem-verse-band/2021-05-09T10:20:47.193392+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-09T10:20:47.193392+00:00<![CDATA[]]><![CDATA[Teil 6 ‚Islam Strafe oder Rettung‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/teil-6-islam-strafe-oder-rettung/2021-05-06T04:36:39.675098+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-06T04:36:39.675098+00:00<![CDATA[<p>Warum werden im Islam die Geschlechter getrennt? Die Trennung der Geschlechter bezieht sich mehr oder weniger auf einen Ausspruch des Propheten, der besagte, dass kein gläubiger Mann mit einer Frau alleine in einem Raum sein solle, wenn nicht ein männlicher Verwandter der Frau dabei sei, da ansonsten die Gefahr bestünde, dass auch der Satan als Dritter im Bunde dann anwesend sei. Gemeinhin wird diese Trennung im Islam jedoch als Schutz der Frau wahrgenommen, was der Autor dieses Buches rundweg bestätigen kann: Zu Zeiten meiner Reisen gab es in Pakistan und Indien spezielle Abteile, welche ausschließlich von Frauen benutzt werden durften und unter besonderem Schutz standen. Frauen durften auch in den üblichen (gemischten) Abteilen reisen, doch waren in den Frauenabteilen keine Männer zugelassen.
Genitalverstümmelung bei Mädchen. Oftmals wird behauptet, dass auch die weibliche Beschneidung eine gängige Praxis im Islam sei. Dazu ist zu sagen, dass nirgendwo im Koran oder anderen islamischen Schriften etwas Derartiges als Aufforderung zu finden ist. Im Gegenteil; in Sure 95, Vers 4 heißt es ganz klar: „Wir haben den Menschen ja in schönster Gestaltung erschaffen.“ Wie also sollte eine derartige Verstümmelung im Namen des Islam zu rechtfertigen sein?
Die Praxis einer Beschneidung (Knaben) stammt mit Sicherheit aus dem Ägypten pharaonischer Zeit. Über die Gründe dazu kann eigentlich nur spekuliert werden, doch steht zu vermuten, dass von den Ägyptern diese Praxis zu den Juden kam und danach auch Einzug in islamische Traditionen fand.
Die weibliche Beschneidung wird heute ebenso in unterschiedlichen islamischen Ländern wie auch christlichen (etwa Äthiopien etc) Ländern angewandt und hat nichts mit der jeweiligen Religion, sondern lediglich mit überlieferten Traditionen zu tun. In der Hauptsache ist der wahrscheinliche Grund für diese Praxis derjenige, dass Frauen von einer etwaigen Untreue abgehalten werden sollen, da diese grausame Beschneidung oftmals mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verbunden ist.
Darf ein Muslim seine Frau schlagen? Lassen Sie mich hierzu Sure 4, Vers 34 zitieren: „Die Männer stehen in Verantwortung für die Frauen wegen dessen, womit Allah die einen von ihnen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Besitz (für sie) ausgeben. Darum sind die rechtschaffenen Frauen (Allah) demütig ergeben und hüten das zu Verbergende, weil Allah (es) hütet. Und diejenigen, deren Widersetzlichkeit ihr befürchtet, – ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie. Wenn sie euch aber gehorchen, dann sucht kein Mittel gegen sie. Allah ist Erhaben und Groß.“ Mohammed (der Prophet) soll selbst gegen das Schlagen von Frauen gewesen sein und auch niemals eine Frau geschlagen haben.</p>
<p>‚Der Islam bringt Eiferer hervor.‘ Dieser Vorwurf lässt sich weder bestreiten noch bestätigen, denn wie in jeder anderen Religion oder Weltanschauung gibt es auch im Islam Eiferer, die – ob bewusst oder unbewusst – Regeln und Gesetze nach eigenem Ermessen ignorieren oder missinterpretieren. Es ist darum weder hilfreich noch angemessen, dem Islam spezifisch diesen Vorwurf zu machen und kann als böser Wille ausgelegt werden, um dem Ruf des Islam zu schaden.
Eiferer gab es auch in der christlichen Welt zur Genüge, wie die Geschichte uns lehrt und Eiferer gibt es auch in heutiger Zeit (auch im Islam) in Religion und Politik. Darum soll auch dieses Buch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, um Eiferern ihr Wirken zu erschweren, denn wer die Wahrheit über eine Sache kennt, lässt sich nicht mehr so leicht verführen und zum willigen Werkzeug machen.
‚Der Islam ist gespalten.‘ Diesem Vorwurf nun kann man nicht widersprechen, denn die alleinige Wahrheit ist: Ja, der Islam ist tatsächlich gespalten. Gespalten in zwei – wie ich behaupte – rein politisch verursachte Gruppierungen, welche man als Sunna und Schia kennt. Beide Gruppierungen verwenden den Koran als ihr Heiliges Buch; beide Gruppen befolgen Regeln wie den Ramadan und sind dennoch verfeindet, obwohl sich beide als Muslime bezeichnen.
Auf diese Spaltung innerhalb des Islam möchte ich im nächsten Kapitel näher eingehen, welches vom Gründer Mohammed handelt, der lediglich die Umma, die Glaubensgemeinschaft, gründete und gar stets vor einer Spaltung derselben warnte.</p>
<p>Ende der Leseprobe. Für Interessierte: ‚Islam – Strafe oder Rettung?‘ ist (überall, wo es Bücher gibt) als Druckerzeugnis, als E-Buch sowie als Hörbuch erhältlich.</p>
]]><![CDATA[Teil 4 ‚Islam Strafe oder Rettung‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/teil-4-islam-strafe-oder-rettung/2021-05-04T04:43:32.451015+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-04T04:43:32.451015+00:00<![CDATA[<p>Gibt es Auswege aus all dem Wirrwarr, in welchem wir uns befinden – und wie könnte ein solcher Ausweg wohl beschaffen sein?</p>
<p>Eines scheint mit Sicherheit festzustehen: Von selbst wird sich das Problem nicht lösen. Von sich aus wird kein Milliardär den Löwenanteil seines Vermögens unter den Bedürftigen seines Landes verteilen; freiwillig wird kein Politiker damit aufhören, seine politischen (scheinbaren) Gegner zu diffamieren, dem Bürger Sand in die Augen zu streuen; wird nicht auf Dauer auf einen Gutteil seiner Diäten und andere Bezüge verzichten, um ein gutes Vorbild für die Allgemeinheit abzugeben. Es wird freiwillig nicht darauf verzichtet werden, Andere mit Unterstellungen zu überhäufen und mit Gewalt zu drohen. Kein Banker oder Spekulant wird eingestehen, dass ihm der Dachdecker und Zimmerer, der Maler und der Tapezierer durch ihrer Hände Arbeit erst die Möglichkeit zu einem sorgenfreien Leben verschafften und somit berechtigt wären, ein ebenso sorgenfreies und sicheres Dasein zu führen, wie er selbst.</p>
<p>Menschen mit Vorurteilen und verhärtete Rassisten werden freiwillig nicht damit aufhören, gegen Menschen anderer Kultur, Hautfarbe oder Religion zu hetzen. Feiglinge werden damit fortfahren, anonym ihre Mitmenschen zu diskreditieren und zu verleumden beziehungsweise zu denunzieren. Linke werden gegen Rechte hetzen, auch wenn der ‚Normal-Bürger‘ längst nicht mehr wissen kann, was denn nun ‚links‘ oder ‚rechts‘ ist.</p>
<p>Keiner der Täter unter falscher Flagge wird die Maske ablegen und sein wahres Gesicht zeigen, auf dass die Welt weiß, mit wem man es zu tun hat. Jeder Ganove wird sich weiterhin hinter seiner Wand verstecken, um im Geheimen mit seinen Übeltaten fortzufahren. ‚Haltet den Dieb!‘ wird auch weiterhin das Motto sein, um von eigenen Übeltaten abzulenken und diese zu kaschieren.
Politiker und Medien werden nicht davon ablassen, bestehende Gefahren kleinzureden, zu verdrehen, beziehungsweise zu ignorieren, denn andernfalls würden sie ja indirekt zugeben, in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben.</p>
<p>Wie also könnte ein Ausweg aus dieser Misere aussehen? Logische Schlussfolgerung des bisher Erörterten kann somit nur sein, dass man die Gesellschaften (deren Verantwortliche/Führungen) zwingen muss, in ihrem Tun einzuhalten. - Doch wie und womit könnte ein solcher Zwang ausgeübt werden?</p>
<p>Gerade die Deutschen dürften es (leider) gewohnt sein, nicht gefragt zu werden, ob und was sie denn gerne hätten. Es wird über ihre Köpfe hinweg entschieden und sie werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Anscheinend scheint dies der deutschen Bevölkerung nicht soviel auszumachen, als man eigentlich annehmen sollte. Mag sein, dass tatsächlich noch ein Gen (auch wenn ich diesen Ausdruck nicht gerne verwende) aus ‚germanischen‘ Zeiten vorhanden ist, welches den Deutschen zur Treue und zum Gehorsam gegenüber seinem ‚Häuptling‘ verpflichtet. (Der Leser darf diesen Satz, auch wenn er denn traurige Wahrheit ausdrücken mag, gerne auch als ironisch gemeint betrachten..) Ich selbst bin der Ansicht, dass man sich auch seine Häuptlinge sehr genau ansehen und diese bei Nichteignung absetzen sollte. Aber sei es darum.
Ob nun mit oder ohne Zwang; ob mit oder ohne Einverständnis – was könnte eine Rettung aus diesem zum Untergang verurteilten System darstellen?</p>
<p>Wir erinnern uns an Revolutionen vergangener Zeiten. Die ‚Französische Revolution‘ (auch die russische solche) sollte ein Ende mit der damals herrschenden Klasse – dem Adel - machen. Was dabei hervorgebracht wurde, sehen wir heute im Westen Europas und natürlich in den USA.</p>
<p>Kommunismus/Sozialismus wäre eine der Möglichkeiten, welche unser heutiges System ablösen könnte, doch sollten wir nicht vergessen, dass der Osten Deutschlands gerade vor kurzer Zeit erst ein solches System hinter sich ließ. Auch die Sowjetunion brach zusammen und es mag dahingestellt bleiben, ob die restliche ‚Westliche Welt‘ maßgeblich zu diesem Zusammenbruch beitrug, oder ob auch dieses System zu schwach und dekadent wurde. Um Schwäche und mit dieser einhergehende Dekadenz von vornherein zu unterbinden, gäbe es die Möglichkeit, ein äußerst strenges und zugleich grausiges System einzuführen, wie es etwa Pol Pot (Saloth Sar) in Kambodscha in Form der ‚Roten Khmer‘ einst tat. Ohne über die Beweggründe des Führers dieses Regimes urteilen zu wollen, möchte ich doch behaupten, dass zumindest ein Großteil des kambodschanischen Volkes nicht aus Überzeugung zur politischen Idee, sondern aus Angst dem Regime den abverlangten Respekt und Gehorsam leistete.</p>
<p>Monarchie wäre eine weitere Möglichkeit. Ungeachtet der Tatsache, dass erst durch die oben erwähnten Revolutionen Monarchien abgeschafft wurden, möchte ich dieses Thema in Kürze ansprechen. Ein Monarch/König könnte sich veranlasst sehen, sein Reich als Eigentum zu betrachten und dieserhalb pfleglicher und sorgsamer damit umgehen, als es heutige Berufs-Politiker, welche ja nur einen begrenzten Zeitraum an der ‚Macht‘ sind, tun. Weiterer Vorteil einer Erb-Monarchie wäre, dass Unternehmer sowie das restliche Volk nicht alle paar Jahre mit Richtungswechseln rechnen müssten, sondern über einen längeren Zeitraum planen könnten. Selbst falls der Nachfolger/Erbe des Monarchen dann eine andere Richtung einschlüge, wäre das zeitlich nicht vergleichbar mit dem, was wir heute zu gewärtigen haben. Ob nun eine Monarchie oder andere Form von Autokratie/Tyrannei, es dürfte auch in diesem Fall nur ein absolut strenges (oder gar grausames) Regime Aussicht auf Erfolg haben, so dass zumindest in den Anfangszeiten die Angst vor Strafe den ‚Untertanen‘ bei der Stange hält, bis die Macht der Gewohnheit ein Übriges getan haben wird.</p>
<p>Republik/Demokratie. Zu dieser Staatsform möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter äußern, da hier die Rede sein soll, gerade diesem Moment zu ‚entfliehen‘ und die Möglichkeiten anderer Formen einer Staats-Gemeinschaft zu betrachten.</p>
<p>Anarchie. Hier selbstverständlich die philosophische Auslegung des Begriffes gemeint, was freilich heute aufgrund fehlender Reife der Menschheit keinesfalls als Lösung in Betracht gezogen werden kann und von mir als theoretische Weiterentwicklung einer ‚funktionierenden‘ Demokratie an dieser Stelle ins Spiel gebracht wurde.</p>
<p>Religionen. Ja, auch Religionen zähle ich zu den Möglichkeiten eines neuen Staats-Systems und auch diese Art des Staats-Systems wurde uns bereits früher vorgemacht. Lassen Sie mich an dieser Stelle einige wenige der meiner Ansicht nach in Frage kommenden (oder auch nicht..) Religionen erwähnen und zu einem kleinen Teil beschreiben:</p>
<p>Römisch-katholische Kirche. Obwohl sich gerade die Römisch-katholische Kirche in unseren Breiten wohl für eine sehr lange Dauer (falls nicht gar für immer) aufgrund ihres unglaubwürdigen Agierens seit geraumer Zeit, selbst disqualifizierte, will ich sie doch kurz erwähnen, um mich nicht der Kritik auszusetzen, ich hätte eine (noch) bedeutende Religion der ‚Westlichen Welt‘ außer Acht gelassen. Vorwürfe, welche dieser Kirche zurecht gemacht werden und die deshalb zu einem nicht unbeträchtlichen Teil an der Dekadenz unserer Gesellschaft mitschuldig ist:</p>
<p>Kindesmisshandlung sowie Kindesmissbrauch bis hinein in die Jetzt-Zeit; Hexenverfolgungen; Umdeutungen der ursprünglichen Bibel; Parteinahme im politischen Sinn für beispielsweise Angehörige des Nazi-Regimes, welchen die Kirche zu einem sicheren Hafen in südamerikanischen Ländern verhalf; Massenmorde an indigenen Völkern im Namen des Christentums; Ängstigung der Gläubigen durch Androhung von Höllenqualen usw, usf.</p>
<p>Zeugen Jehovahs. Mittlerweile in einigen Ländern wie Österreich als Kirche anerkannt, haben auch Jehovas Zeugen einen gewissen, wenn auch vergleichsweise geringeren, Einfluss auf in Europa und den USA lebende Menschen. Dennoch bin ich persönlich davon überzeugt, dass diese Gemeinschaft aufgrund höherer Glaubwürdigkeit die Römisch-Katholische Kirche zumindest in Europa zeitlich überleben dürfte.</p>
<p>Protestantismus/Evangelismus. Wenngleich die Protestantische Kirche nicht mit den gleichen Problemen wie die oben genannten der Römisch-katholischen Kirche zu kämpfen hat, sehe ich doch keine Relevanz in einer etwaigen Führerschaft dieser Kirche im zukünftigen Europa und werde deshalb auch an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen.</p>
<p>Judentum, Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus. Dasselbe, was ich gerade über die Evangelisch/Lutherische Kirche schrieb, möchte ich auch für die hier genannten anwenden und ihnen keine Relevanz in der vorhersehbaren europäischen Zukunft beimessen. Wobei natürlich nicht gesagt sein soll, dass es kein Fortbestehen der genannten Religionen geben wird.</p>
<p>Islam. Wie der geneigte Leser sicher aufgrund des Buch-Titels bereits vermutet, wird der Schwerpunkt des Buches auf dem Islam liegen. Aus diesem Grund nenne ich ihn hier an letzter Stelle der Religionen und möchte ihm auch im Anschluss ein eigenes Kapitel widmen. Dies, da ich davon überzeugt bin, dass der Islam einen grundlegenden Wandel in Europa bewirken kann und dies auch tun wird.</p>
<p>Fortsetzung folgt...</p>
]]><![CDATA[3. Teil ‚Islam Strafe oder Rettung‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/3-teil-islam-strafe-oder-rettung/2021-05-03T04:40:30.472755+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-03T04:40:30.472755+00:00<![CDATA[<p>Den Spartiaten (Sparta) wird nachgesagt, dass sie sich einer ungemein strengen und harten Erziehung zu unterwerfen hatten. Ihnen waren die kriegerischen Erfolge der Alten Griechen zu einem Großteil zu verdanken und sie galten als eine, wenn nicht die Elite der griechischen Streitkräfte.
Sollte es sich bei den Gemeinschaften der Menschheit so verhalten, dass auf eine Periode der ‚Barbarei‘ eine solche der Kultur folgt, welcher wiederum eine Zeit der Dekadenz zu folgen hat, sodass sich ein sprichwörtliches Rad des Fortschritts weiter drehen kann?</p>
<p>Der französische Journalist und Staatsmann Georges Clemenceau (1841 bis 1929) sagte einmal über die Vereinigten Staaten von Amerika, dass diese den Weg einer Entwicklung von ‚der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur‘ genommen haben, was bedeuten würde, dass nicht zwingend eine bestimmte Reihenfolge in der Entwicklung einer Gemeinschaft eingehalten werden müsse. Auch ich tendiere zu dieser Ansicht, da es wohl außer Zweifel steht, dass nicht jegliche je existierenden Gemeinschaft den Weg zu einem Kulturvolk schafften, was auch immer man heute darunter versteht oder in der Vergangenheit verstand und zukünftig darunter verstehen wird.</p>
<p>Was macht nun die Dekadenz Europas beziehungsweise der ‚Westlichen Welt‘ aus? Wir selbst lassen uns gerne weltoffen, demokratisch und fortschrittlich nennen, doch was hat das eigentlich zu bedeuten?</p>
<p>Fortschritt. Ist dieser Begriff stets ausschließlich positiv zu bewerten? Könnte es nicht sein, dass wir uns von etwas Gutem, Positivem fortbewegen/fortschreiten, hin zu etwas Negativem? Was macht denn unsere heutige, ‚moderne‘ Lebensweise aus? Rücksichtslosigkeit, Gebrauch von Ellbogen, Egoismus – dies sind Begriffe, welche man uns in der restlichen Welt gerne vorhält und mit welchen man uns beschreibt.</p>
<p>Ich selbst, der bereits in jungen Jahren einen nicht unbeträchtlichen Teil der Welt bereisen durfte, kann dieser Einschätzung keineswegs widersprechen. Wir sind stolz auf unsere Wirtschaft, unseren Kapitalismus, der im Grunde nichts anderes ist, als ein Ausbeuten und ein Betrügen Anderer, Schwächerer, die sich bislang nicht dagegen wehren (können). Diese Anderen kommen nun immer näher und drohen, uns zu erdrücken, denn wenn außerhalb unserer Länder Niemand mehr da ist, der betrogen werden kann, werden sich unsere Betrüger uns selbst vornehmen müssen, denn nur so kann das System funktionieren. Gibt es ein Ende, zu welchem man diesen Gedanken fortsetzen kann? Wenn wir es geschafft haben, die ganze Welt zu verarmen – was dann? Wem wollen die Wirtschafts-Magnaten dann noch ihre Waren verkaufen, um weiterhin gut zu verdienen? Wird dann der Große Krieg kommen, um Platz zu schaffen und ‚unnütze Esser‘ zu beseitigen?</p>
<p>Ein Hohn ist, dass gerade nach einem solch großen Krieg wieder Menschen gefragt sein werden, die mit ihren Händen zupacken können und nicht Diejenigen, die davon lebten, zu spekulieren und Anderen das Brot zu stehlen.</p>
<p>Dieser Gedanke sollte auch heute bereits Denjenigen klar sein, welche so eigennützig operieren, weshalb man sich getrost fragen kann, ob dies alles etwa durchdacht sein kann oder doch nur ein Auswuchs grenzenloser Dummheit ist. Eine andere Sache wäre es hingegen, sollte eine relativ kleine Gruppe Urheber solcher Pläne sein und sich in einem fernen Winkel der Welt in Sicherheit wähnen. Diese Gruppe wäre bigott genug, Politiker und Wirtschafts-Magnaten, die sich bis dato einbilden, zur Elite der Menschheit zu gehören, zu ihrem Zweck zu benutzen und mit dem Rest der Menschheit untergehen zu lassen. - Doch wo könnte eine solche elitäre Gruppe wohl ein sicheres Domizil finden? Hier auf unserem Planeten, auf dem nach einem allumfassenden Krieg mit großer Sicherheit alles nuklear verseucht und auch sonst verwüstet und somit ‚unbewohnbar‘ wäre? Wollten sie für lange Zeiten in irgendwelchen geschützten Bunkern ausharren, um dann an die Oberfläche zu kriechen und aus dem Nichts wieder zu beginnen?</p>
<p>Wie auch immer – mir scheint alles wenig bis nicht durchdacht, denn selbst ein bis dato höriges ‚Gefolge‘ der Eliten könnte – statt mit der ihnen zugedachten Arbeit zu beginnen – gegen die ‚Herren‘ aufstehen und somit die (ohnehin schrägen) Pläne zunichte machen. Was auch immer der Grund des gegenwärtigen Verhaltens einer eingebildeten ‚Elite‘ sein mag, gesunder Menschenverstand kann nicht dahinter stecken, denn selbst, falls ein Plan für einen begrenzten Krieg vorläge, so kann dies doch ausarten und zu einem ‚unbegrenzten‘ solchen werden.</p>
<p>Es steht wohl außer Zweifel, dass auf diesem Planeten zu viele Menschen leben – doch wem haben wir dies zu verdanken? Eben den gleichen Eliten! Erinnern wir uns zurück an die Zeit, in der Inder und Chinesen eine Geburtenkontrolle einführten. Wie wurde auf Seiten des ‚Westens‘ geschimpft und gespottet und (zumindest im Fall der Chinesen) versucht, das Ganze schlecht zu reden.</p>
<p>Besserwisserisch gaben wir Ratschläge und sonnten uns in unserer intellektuellen und moralischen Überlegenheit. Geburtenkontrolle wurde als ein Eingriff in die freie Selbstbestimmung des Menschen verurteilt und im Gegenzug alles getan, dass moderne Medizin und Technik jegliches Leben rettete, welches von der Natur zum Scheitern verurteilt wäre. An sich ein löblicher Gedanke, sofern wirklich die Moral dahinter gestanden hätte und nicht die bloße Gier des Geldverdienens. Dass Letzteres der Fall war, ist heute klar ersichtlich am menschenverachtenden Gehabe der ‚Eliten‘, welche die Masse der Menschen heute nur noch als lästig und störend empfindet.</p>
<p>Weltoffen. Sind wir wirklich weltoffen, oder nutzen wir auch diesen Begriff nur, um das zu erhalten, was wir wünschen? Weltoffen bedeutete in der Kolonialzeit, dass westliche Mächte offen waren, sich alles anzueignen in der Welt, wozu sie aus militärischen Möglichkeiten in der Lage waren. Weltoffen bedeutet heute, anderen Nationen Vorschriften zu machen, sie in ihrem Lebensstil zu beeinflussen und – sofern sie nicht zu Willen sind – mit Kriegen zu überziehen. Das eigene Territorium zu öffnen fällt uns hingegen doch unverhältnismäßig schwer.</p>
<p>Demokratisch. Was soll man zu diesem Schlagwort noch sagen? Im Sinne des Wortes sollte der Begriff einmal die Herrschaft des Volkskörpers versinnbildlichen, was bedeutete, dass nicht eine Elite ihre Vorherrschaft gar vererben und nach Belieben missbrauchen sollte. Was sich heute jedoch in unserer Politik abspielt, ist mehr als ein Trauerspiel zu nennen. Wirtschafts-Magnaten und Angehörige der Politik waschen sich gegenseitig die Hände und halten sich die Steigbügel mithilfe williger Vertreter von Presse und Justiz. Korrupte Politiker oberer Ränge können nur schwer (falls überhaupt) ihrer Ämter enthoben werden und sehen sich veranlasst, nach Belieben zu walten und schalten, ungeachtet dessen, was sie vor und während der Wahlkämpfe versprachen.</p>
<p>Ein Apfel wird im übertragenen Sinn nicht mehr ein Apfel genannt – und ein Großteil der Menschen lässt sich diese Art von Manipulation und Trickserei gefallen, ohne auch nur im Geringsten zu hinterfragen. Ist dies lediglich ein Zeichen einer Bequemlichkeit, die ausdrücken soll, man verstehe ohnehin nicht, worum es in der heutigen Politik geht oder will sich der Mensch – wie auch zuvor leider nur allzu oft – mit Nichtwissen und Nichtverstehen herausreden können, wenn alles wieder einmal schief gelaufen ist? Gerade die Deutschen sind ja leider in dieser ‚Disziplin‘ tragische Meister. Nach Kriegsende und Ende der NS-Zeit waren die sogenannten Nazis einfach verschwunden. Der Rest der Bevölkerung hatte damit ‚nichts zu tun gehabt‘ oder ‚nichts gewusst.‘ Dasselbe nach dem Mauerfall: Einst stramme Sozialisten/Kommunisten waren nur noch Opfer des bösen DDR-Regimes und hatten schon immer insgeheim nichts von diesem undemokratischen System gehalten.</p>
<p>Ergebnisse unserer Dekadenz sind Kinder in bitterer Armut, Obdachlose auf unseren Straßen, Arbeitslose, Rentner, die ihr Leben lang arbeiteten und nunmehr nicht wissen, wie sie mit ihrer kargen Rente bis zum Monatsende auskommen sollen, junge Menschen, die gerade von der Schule abgegangen sind oder abgehen und keine Vorstellung haben, ob und wann sie denn eine Lehrstelle oder einen Arbeitsplatz und somit ein Ein- und Auskommen zur Verfügung haben werden.
Dies alles zu Zeiten, in welchen bestimmte Gruppen reicher und reicher werden, durch die Welt jetten und mal gerade eben schnell nach London oder Paris zum Frühstücken fliegen, um ihrer Langeweile zu begegnen. Zu Zeiten, in welchen Politiker sich die Freiheit nehmen, anderen Staaten mit Krieg und Sanktionen zu drohen, sollten sie ihnen nicht zu Willen sein.</p>
<p>Fortsetzung folgt...</p>
]]><![CDATA[2. Teil der Leseprobe ‚Islam – Strafe oder Rettung‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/2-teil-der-leseprobe-islam-strafe-oder-rettung/2021-05-02T04:35:03.641412+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-02T04:35:03.641412+00:00<![CDATA[<p>Ich möchte Sie nun nicht langweilen mit ausführlichen Beschreibungen aller Völker, welchen eine einstige Hochkultur nachgewiesen wurde und die heute als solche Kultur ‚verschwunden‘ sind, sondern nur erwähnen, dass und welche Kulturen bereits vor uns existierten. Ansonsten wurde darüber bereits ausführlich nachgeforscht und dokumentiert, so dass der interessierte Leser jederzeit anderweitig nachschlagen und sich informieren kann. Lassen Sie mich darum nur kurz einige der genannten ‚Hochkulturen/Weltreiche‘ erwähnen, um sodann wieder zum eigentlichen Anliegen dieses Buches zurückzukehren:</p>
<p>Die Römer. Sie wurden für uns heute Lebende zum Synonym eines Volkes, welches aufgrund ihrer Dekadenz zum Scheitern und somit zum Untergang verurteilt war. Ob nun tatsächlich ihr dekadentes Verhalten am Untergang schuldig war oder nicht, ist heutzutage wieder zum Streitpunkt geworden; doch möchte ich es so stehen lassen, da für mich zumindest diese Dekadenz als Auslöser galt, der letztendlich zum ‚Untergang‘ führen musste.</p>
<p>‚Untergang‘ bedeutet nun keineswegs, dass ein ganzes Volk oder Kultur verschwand, denn die Nachkommen des römischen Volkes leben freilich weiter und auch Teile ihrer Kultur, wie die Rechtsprechung, fanden Einzug in unser heutiges System.</p>
<p>Schon im 3. Jahrhundert vor Christus sollen die Römer begonnen haben, ihr Reich auszuweiten, um schließlich unter Kaiser Trajan den gesamten Mittelmeerraum zu beherrschen. Es war ein langsamer Prozess, der bereits im 2. Jahrhundert vor Christus mit Bürgerkriegen begann und sich fortsetzte mit sogenannten ‚Stände-Kämpfen‘, dem ‚Gallier-Sturm‘, den Samniten-Kriegen und dem Latiner-Krieg, bis zu den Punischen Kriegen, welchen Hannibals Zug über die Alpen folgte.
Im 2. Jahrhundert nach Christus läuteten die Kriege gegen germanische Stämme wohl endgültig den Anfang vom Ende des römischen Imperiums ein, welches im 3. Jahrhundert seinen Fortgang nahm, um schließlich im 5. Jahrhundert mit dem Ende des westlichen Rom des bereits geteilten Römischen Reiches unter den Einfluss germanischer Krieger zu fallen.
Ob Rom nun im Sinne des Wortes unterging oder ob lediglich ein Prozess der Verwandlung stattfand, sei dahingestellt, denn wie bereits oben erwähnt, ist ein solcher Übergang eher fließend, doch steht fest, dass eine Hochkultur ihr Ende fand.</p>
<p>Die ‚Alten Griechen‘. Bewusst wählte ich diese allgemeine Überschrift des ‚Alten Griechenland‘, um nicht auf die einzelnen griechischen Völker eingehen zu müssen und somit Platz und die Zeit des Lesers nicht übermäßig zu strapazieren. Wie bereits vermerkt, soll dies ein kurzer Ausflug in die Welt ehemaliger Kulturen werden, um etwaige Gemeinsamkeiten zu unserer jetzigen Zeit zu erforschen.</p>
<p>Das sogenannte ‚antike Griechenland‘ existierte von etwa dem 16. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis 146 vor Christus. Dann wurde Griechenland ins ‚Römische Reich‘ integriert, um so noch bis in die Spät-Antike weiter zu existieren.<br>
Von eben jenem Griechenland übernahm die Westliche Welt den Gedanken der Demokratie. Was auch immer heute in modernen Zeiten darunter verstanden wird bzw. darunter verstanden werden soll, dürfte es sich sicher vom ursprünglichen Gedanken leider weit entfernt haben.<br>
Auf welchem Stand der Entwicklung und Kultur sich das heutige Griechenland befindet, wissen wir (gerade wir Deutschen) leider nur allzu gut.</p>
<p>Altes Ägypten. Weitaus älter noch und weitaus interessanter ist die Geschichte des Alten Ägypten, welche geschätzt bereits 4000 Jahre vor Christus begann und mehr als eine Blütezeit zu verzeichnen hatte. Dennoch fand auch diese Hochkultur ihr Ende und stand bereits um 1000 vor Christus vor dem wirtschaftlichen Ruin, um von Persern, Assyrern, Makedoniern und sogar Nubiern besetzt zu werden. Das endgültige Ende Ägyptens sieht man in der Eroberung durch Alexander den Großen und danach durch die Übernahme durch das Oströmische Reich 395 vor Christus.</p>
<p>Weitere Kulturen. Chronologisch ungeordnet möchte ich einige weitere Alte Kulturen erwähnen, welche in der Vergangenheit ihren Untergang fanden, ohne jedoch näher darauf einzugehen. Der Leser möge sich doch dahingehend in der entsprechenden Fachliteratur einlesen:</p>
<p>Die Sumerer in Mesopotamien, die Maya in Mexiko und Guatemala, die sogenannte Indus-Kultur im heutigen Pakistan/Indien, die Assyrer in Iran und Syrien, die Inka in Peru sowie die Azteken Mexikos.
Die Liste ließe sich um einige weitere Kulturen verlängern, doch will ich es mit dieser kurzen und unvollständigen solchen bewenden lassen.</p>
<p>Was könnte man nun aus dem zuvor Gelesenen schließen? Ein Jeder sollte Vorsicht walten lassen, um nicht voreilige oder gar gefährliche Schlüsse zu ziehen und diese gar noch zu verbreiten. Niemand sollte in Agonie verfallen, weil der Gedanke aufkeimt, es ließe sich ohnehin nichts daran ändern, dass alte Kulturen und Völker eben zu vergehen haben. Es mag stimmen, dass Völker vergehen, doch ist ein Vergehen für mich nicht dasselbe wie ein Kollabieren, denn eine Kultur, welche nicht mehr da ist, lebt womöglich als eine etwas entwickeltere, reifere Kultur fort, ohne dass sie wirklich aufhörte, zu existieren.</p>
<p>Nehmen Sie einen Holzschnitzer, der aus einem rohen Klumpen Holz zunächst einen kleineren Klumpen schnitzt, ohne dass man bereits erkennt, was dieser einmal darstellen soll. Nach einiger Zeit wurde eine wundervolle Figur aus diesem unscheinbaren Holzstück geschaffen. Dies bedeutet nun keineswegs, dass das rohe Holz verschwunden ist, sondern es hat sich nur verändert – hat gewissermaßen sein Aussehen geändert, doch das Herz ist immer noch in seiner Mitte.</p>
<p>Lernt ein Volk aus seinen Fehlern, so kann man es wohl kaum als dekadent betrachten, auch wenn die ‚Un-Kultur‘, in welcher es zuvor leben mochte, nicht mehr zu sehen ist. Sie war das Sprungbrett, um zu etwas Höherem zu gelangen; das ist alles. Selbstverständlich kann ein Volk auch von der Höhe nach unten stürzen, so dass von einer einstigen Kultur nur ein Barbarentum bleibt. Dies wäre dann, was ich unter Dekadenz verstehen möchte: ‚Wir geben unsere Kultur auf, um lediglich schnöde Bequemlichkeit einzutauschen.‘</p>
<p>Was mag ein einst kämpferisches und neugieriges Volk dazu bringen, all das Erreichte und einst Umkämpfte einfach mir nichts, dir nichts beiseite zu schieben und sich nicht mehr dafür zu interessieren? Sollte es tatsächlich so sein, dass der Satte träge und faul wird und sich gehen lässt, da ihm nun alles zur Verfügung steht, wofür er einst kämpfen musste?</p>
<p>Fortsetzung folgt...</p>
]]><![CDATA[Erster Teil der Leseprobe ‚Islam – Strafe oder Rettung‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/erster-teil-der-leseprobe-islam-strafe-oder-rettung/2021-05-01T04:41:24.463893+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-05-01T04:41:24.463893+00:00<![CDATA[<p>Kein in unseren Tagen Lebender, der mit offenen Augen und unvoreingenommenen Gedanken durchs Leben geht, wird ernsthaft bestreiten, dass wir aktuell in Europa (und nicht ausschließlich in Europa) in unruhigen oder gar stürmischen Zeiten leben. Andere mögen noch einen Schritt weiter gehen, indem sie die Zeiten nicht nur als stürmisch, sondern gar als bereits gefährlich dekadent betrachten.</p>
<p>Dekadenz. Ein Begriff, der nur allzu oft und allzu gerne in den Mund genommen wird, wobei man jedoch nicht allemal den Eindruck gewinnt, dass die Bedeutung des Begriffs vom jeweiligen Anwender desselben auch unbedingt richtig verstanden, beziehungsweise interpretiert würde. Lassen Sie mich deshalb einige Worte zum Begriff selbst und danach über einige Beispiele sogenannter ‚dekadenter‘ Völker/Kulturen in der Geschichte verlieren.</p>
<p>Das Wort Dekadenz (Mittellateinisch: ‚decadentia‘) wird zumeist in negativem Sinn verwendet und steht für einen Niedergang oder Verfall einer Sache, welche einstmals als gut/positiv erachtet wurde. In Steigerung zum Negativen steht der Begriff auch für Verkommenheit in moralischem Sinne.
Mit diesem Begriff werden nun leider auch Tür und Tor geöffnet, um unliebsamen Zeitgenossen einen Knebel zu verpassen, indem man von ihnen Gesagtes oder Geschriebenes als dekadent benennt – ob es nun tatsächlich einen Sinn ergibt oder nicht.
Alles, was bestimmten Kreisen oder Gruppierungen irgendwie nicht gefällt, kann so von diesen als dekadent bezeichnet werden, wenn die Begriffe kommunistisch, faschistisch, antisemitisch oder islamistisch einmal nicht zur Verunglimpfung greifen. Auch dies übrigens wäre als Ausdruck einer Dekadenz zu werten, was der Autor dieser Zeilen denn auch tut.</p>
<p>Zahlreiche Medien erwähnen unablässig Begriffe wie die westlichen oder abendländischen Werte, ohne jedoch darauf einzugehen, worum es sich dabei handelt. Im Namen der Demokratie wird fremden Völkern durch Kriege undemokratisch der eigene Wille aufgezwungen, früher selbstverständlicher Anstand und Moral werden verspottet und lächerlich gemacht – alles im Namen westlicher bzw. abendländisch-christlicher Werte.
Wir sind stetiger Hetze und Desinformation ausgeliefert und fragen uns zu Recht (sofern wir es denn überhaupt noch bemerken), wozu dies alles taugen möge. Erinnerungen werden wach an Zeiten, in welchen es ebenso verlief, bis dann der große Krieg kam und Leid und Armut über die Welt brachte. Der Begriff Reform bedeutet heutzutage fast ausschließlich Negatives für die Mehrheit der Menschen, sodass sich immer mehr in Mitleidenschaft Gezogene die Frage nach dem Grund dieses offensichtlichen Niedergangs einstiger echter, allseits akzeptierter Werte unserer Gesellschaft stellen. Diffamiert werden Familie ebenso wie Arbeit und Beruf, sofern diese als körperlicher/handwerklicher Art gilt. Kinder sollen zunehmend unter staatliche Aufsicht/Obhut gestellt werden, um so früh als irgend möglich Einfluss auf ihr Denken und Gebaren zu erlangen.</p>
<p>Wer einen herkömmlichen Beruf ausübt oder ein relativ höheres Alter erreicht, droht mehr oder weniger in Armut abzurutschen, aus welcher er sich aus eigener Kraft und eigenem Bemühen nicht mehr retten kann. Sei man nun selbst betroffen oder nur (noch) Beobachter, kommt man nicht umhin, sich und Anderen die Frage zu stellen, warum und wie sich die Welt derart zum Negativen verändern solle. Denn dass all diese Veränderungen negativ zu betrachten sind, steht außer Frage.
Auf der anderen Seite beobachtet der ungläubig Staunende, dass Spekulanten und Wirtschafts-Magnaten immer reicher und mächtiger werden und die Politik ihnen geradezu sklavisch nach dem Munde redet und sie als die rechtmäßige Elite unserer Zeit zu betrachten scheint. Als Hohn nur kann es erscheinen, wenn das Ganze dann als ‚Demokratie‘ dem Bürger verkauft werden soll.</p>
<p>Eilfertig versucht die Politik, Schuld an eigenen Fehlern mit Hilfe höriger Medien bestimmten Volksgruppen zuzuweisen, um solcherart bei Misslingen unliebsamer ‚Reformen‘ ein Ventil für den ‚Mob‘ bereit zu haben. Wir erinnern uns an die Einführung der Roboter in der Autoindustrie ab den 1970er Jahren und den Beginn von erhöhter Arbeitslosigkeit in den 80ern, welche speziell vom ‚Deutschen Leib-und Magenblatt‘ mit den vier Buchstaben Asylanten und anderen ‚ausländisch-stämmigen‘ Mitbürgern zur Last gelegt und von der Bevölkerung kaum kritisch hinterfragt wurde, obwohl Asylanten nach damals geltendem Recht noch nicht unmittelbar nach Asyl-Antragstellung arbeiten durften.
Weiteres Anzeichen fortgeschrittener Dekadenz sind ständige Kriegsdrohungen von Nationen und Regierungen gegeneinander. Stellvertreter-Kriege finden statt und der Rest der Menschen der Welt wird bedroht von Reden über Waffengänge der Nuklearmächte. Ob diese Reden und Drohungen nun ernstzunehmen sind oder nicht, macht keinen allzu großen Unterschied, da sie die Menschen einschüchtern und zu Reaktionen animieren, welche anders kaum vorstellbar wären. Neid und Ichbezogenheit resultieren aus all dem Erwähnten und tragen weiter zur Verrohung der Gesellschaft bei.
Getreu dem Wahlspruch ‚teile und herrsche‘, wird dafür gesorgt, dass sich ‚unterschiedliche Volksgruppen‘ entzweien, Menschen unterschiedlicher Ansicht sich verfeinden, Kinder den Eltern mehr und mehr entfremdet werden und auch Frauen von Männern getrennte und unterschiedliche Wege einschlagen. Einheit ist nicht mehr erwünscht. Es werden weitere Geschlechter erfunden und somit vermehrt und unsere Sprache wird verballhornt, dass es Einen nur so graust.</p>
<p>Durch gewalttätige Filme, Video-Spiele sowie entsprechende Berichterstattung bezüglich der alltäglichen Geschehnisse in der Welt findet eine Verrohung des Geistes, der Sitten und der Empfindung statt, die ebenfalls dazu beiträgt, den Grad der bereits herrschenden Dekadenz immer weiter ansteigen zu lassen. Die Vergnügungen heutzutage erinnern mehr und mehr an die ‚Gladiatoren-Spiele‘ oder ‚Circus-Spiele‘, welche die Römer einstmals zur Belustigung und Ablenkung der Menschen abhielten, womit wir bereits beim Übergang zu den oben genannten dekadent gewordenen früheren Kulturen wären.</p>
<p>Fortsetzung folgt...</p>
]]><![CDATA[Ab Morgen Leseprobe aus dem Buch:]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/ab-morgen-leseprobe-aus-dem-buch/2021-04-30T06:20:53.086323+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-30T06:20:53.086323+00:00<![CDATA[<p>Islam – Strafe oder Rettung..??</p>
<p>Das vorliegende Buch möchte nach Wegen suchen, welche aus der gegenwärtigen Dekadenz der ‚Westlichen Welt‘ führen und gedanklich verschiedene Möglichkeiten durchspielen, wie wir heutigen Menschen zu einer anderen Sicht- und Lebensweise gelangen könnten.<br>
Schwerpunkt dieser Betrachtung ist der Islam, von dem der Autor glaubt, dass er unser zukünftiges Leben in beträchtlichem Ausmaß bestimmen wird. Diesen Islam zu betrachten, zu erläutern und die Furcht vor ihm zu nehmen, indem man versucht, ihn zu verstehen, soll die Aufgabe dieses Bandes sein, um fortan vielleicht ein Leben mit mehr Gemeinsamkeiten und weniger Vorurteilen zu führen.</p>
]]><![CDATA[Leseprobe 5 aus ‚DREI KÖNIGE‘ - BRUDERKRIEGE]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/leseprobe-5-aus-drei-könige-bruderkriege/2021-04-29T04:39:35.476147+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-29T04:39:35.476147+00:00<![CDATA[<p>Der erste Tag der Spiele. Urs saß mit verschlossener Miene neben seiner Gemahlin, um das Geschehen erstmalig als bloßer Zuschauer zu verfolgen.
Erstaunen bei allen Teilnehmern, als bekanntgeworden, dass der König in diesem Jahr nicht an den Spielen teilnehme.
Damit hatte Keiner gerechnet; galt doch Urs bei Allen als der furchtbare, alleinige Favorit.
Unwirsch gab der König das Zeichen zum Beginn der Spiele. Edelgard verließ ihren Platz an der Seite ihres Gatten, um wieder zu ihrem Sprössling zurückzukehren und Urs blieb, in finstere Gedanken versunken, zurück.</p>
<p>Mit dem Fortgang der Spiele, beim Geräusch brechender und splitternder Lanzen, sowie dem Aufschlagen niederfallender Körper, sank Ursen’s Stimmung auf einen
Tiefpunkt. Mit Beendigung des ersten Durchganges der Lanzenreiter erhob sich der König, um sich in seine Gemächer zurückzuziehen.
Doch selbst hier wollte er sich geplagt fühlen beim Tone der Fanfaren. Was blieb ihm noch, ohne die Spiele und ohne die von früher gewohnten Zärtlichkeiten Edelgards ?</p>
<p>Erbittert dachte er an seinen jüngsten Bruder. Eberhard würden solche Gedanken wohl nicht quälen. Der kannte keine Eifersucht und fühlte sich nicht vernachlässigt. Urs schalt sich selbst einen Narren.
'Warum mache ich mir Gedanken darüber ? Ich habe das Recht auf eine Konkubine ! ́ Eine Gemahlin, Welche sich um den Thronfolger kümmert und eine Gespielin, die Einem die trüben Gedanken vertreibt... Was war schon dabei ? Fast ein Jeder lebte so.</p>
<p>Erst am letzten Tage des Turnieres saß Urs wieder auf seinem Platz auf der Tribüne. Der endgültige Sieger würde festgestellt und damit die Spiele beendet sein. Auch Urs hatte seinen endgültigen Entschluss gefasst: Er würde sich nach Beendigung der Spiele mit seinem Berater und Freund Ulf unterhalten....</p>
<p>Die Zeit wollte ihm zu langsam vergehen, bis endlich das Zeichen zur Beendigung des Wettkampfes gegeben werden konnte.
Eines stand jedoch fest: Im nächsten Jahr würde Urs wieder als Teilnehmer auf seinem großen, schweren Ross sitzen und die Gegner reihenweise zu Fall bringen !
Erleichtert stellte der König fest, dass die beiden letzten Gegner bereit saßen.
Die Fanfaren ertönten und der letzte Strauß ward gefochten; der Sieger wurde geehrt und Urs hob das diesjährige Spiel auf und erklärte es für beendet.</p>
<p>Am Abend saß er mit Ulf im Thronsaal und prostete Diesem zu.
„Du sollst für mich eine Mätresse besorgen, mein Freund“, eröffnete Urs das Gespräch, „sie sollte groß und kräftig sein und Einiges aushalten können. Bring’ mir eine Dunkelhäutige; so wird ein Kontrast bestehen zwischen beiden Frauen.“
Ulf schluckte. Das war es also ! Der König fühlte sich einsam. Ulf überlegte.
„Seid Ihr Euch sicher, Herr ? Ist es nicht im ersten Zorne, dass Ihr so sprecht und diesen Schritt vielleicht späterhin bereuen werdet ?“
Der König wehrte ab.
„Nein, Ulf. Ich habe mir die Sache reiflich und lange genug überlegt. Ich werde mir eine Frau für die Nächte nehmen. Suche du die Geeignetste für mich aus. Du bist mein Freund und verstehst meine Bedürfnisse am Besten. Geh’ und suche mir eine Passende !“
Ulf verbeugte sich.
„Ich werde Euren Wunsch erfüllen, Herr; auch wenn mir dieser Gang nicht leichtfallen wird. Ihr wollt Euren Befehl nicht noch einmal überdenken ?“
„Nein, Ulf; mein Entschluss steht fest. Geh’ und tue mir diesen Gefallen. Es soll eine Gefälligkeit um der Freundschaft willen sein.“
Ulf verneigte sich abermals und verließ den König.</p>
<p>Elfi hatte Ihren Gemahl bereits erwartet. Voller Ungeduld hatte sie die Zofe Waltraud immer wieder fragen wollen:
„Wo bleibt er nur ? Warum kommt er nicht endlich ? Ich werde nicht mehr allzu lange warten können !“
Der Knabe Kuno hatte sich mittlerweile gut eingelebt und half nach Kräften, Waltraud die Ausführung ihrer Liebesdienste zu erleichtern.
Ihm hatten diese Spielchen nicht von Beginn an gefallen; doch mittlerweile legte er eine wahre Begeisterung an den Tag, sobald man ihn aufforderte, sich an seinen vorgesehenen Platz zu begeben.
Kuno war ein pummeliger Junge mit einem, für seine Größe, beachtlichen Glied. An jenem konnte sich Waltraud nicht genug ergötzen.
„Ach Kuno“, stichelte sie des Öfteren, „lass’ es nur ein klein wenig noch wachsen, so wirst du mich vollständig ausfüllen können.“
Kuno hörte solches gerne und ließ sich willig das 'Liebesstengelchen ́ mit Fingern und Zungen bearbeiten.</p>
<p>Ulf traf endlich ein und sofort ließ Elfi ihr Gewand zu Boden gleiten, um endlich mit den geliebten Zärtlichkeiten beginnen zu können.
Doch Ulf war diesmal nicht voll und ganz bei der Sache. Ihn quälten Gedanken über seinen König, so dass die Drei schon bald ihr Spiel ohne den Nachdenklichen fortsetzten.
Nachdem Erschöpfung und Befriedigung endlich von den Dreien Besitz ergriffen, wurden die Zofe und der Knabe in eines der angrenzenden Gemächer geschickt. Ulf beriet sich mit seiner Gattin über die Ausführung des Wunsches seines Herrn.
„Eine Dunkelhäutige soll es sein“, sinnierte Ulf, „ wo bekomme ich wohl Eine wie Kunti her ?“
Elfi dachte nach.
„Kunti kam mit Fahrensleuten in das Land. So wäre es wohl von Nutzen, sich bei diesen Menschen umzusehen und umzuhören. Sie kommen weit herum und wissen vermutlich am Ehesten einen Rat.“
Ob jedoch diese ganze Sache auch für den König und Dessen Gemahlin zuträglich wäre, wussten Beide nicht zu erahnen.</p>
<pre><code> *
</code></pre>
<p>Eberhards Nachbar, König Nuri, hatte Wort gehalten. Sieben Unholde, welche das Mädchen Sieglinde entführt und verkauft hatten, waren dingfest gemacht und ins Verlies seiner Burg geworfen worden.
Auch hatte Nuri Männer ausschwärmen geheißen, um im gesamten Reich nach der Existenz von Zwergen forschen zu lassen. Sogar in die Nachbarländer östlich seines Reiches waren Boten abgegangen, um Informationen über Zwerge einzuholen.
Bald sah man denn Grüppchen oder Gruppen von Zwergen in Begleitung großer Leute durch die Lande in Richtung Nuri’s Schloss ziehen. Man hatte den kleinen Leuten versichert, dass ihnen kein Leid geschehen solle; der König eines der westlichen Reiche habe nach ihnen verlangt.
In der Hoffnung auf ein angenehmeres Leben im Westen, traf denn so mancher Zwerg auch alleine und aus eigenem Antrieb am Schlosse Nuri’s ein.
Dieser zeigte sich nicht wenig verwundert:
„Wer hätte gedacht, dass es so viele Zwerge in meinem Reich gibt ? Was mag Eberhard nur mit ihnen vorhaben ?“</p>
<p>Nachdem keine Neuankömmlinge mehr zu erwarten waren, ließ König Nuri die Zwerge auf Ochsenwagen unter Begleitung mehrerer Minister sowie bewaffneter Krieger in Eberhards Reich bringen. Ihnen folgten, gebunden und schwer bewacht, die sieben Verbrecher, welche Nuri versprochen hatte, dem Eberhard auszuhändigen....</p>
<pre><code> *
</code></pre>
<p>Wie groß das Erstaunen an Eberhards Hof, als diese absonderliche Karawane im Schlosshof Einzug hielt. Es waren an die neunzig Zwerge gekommen; Männlein wie Weiblein und Alle fragten sich, welche Verwendung der König wohl für diese Besucher habe.
Eberhard, in Kenntnis gesetzt, eilte herbei.
„Was ist das“, rief er aus, „hat man das gesamte Zwergenland entvölkert ? Ich rechnete mit zwei oder dreien dieser Wichte !“
Sogleich ließ er Anweisungen an die Baumeister geben, geeignete Unterkünfte für die Zwerge errichten zu lassen.
Dann fiel sein Blick auf die sieben Gefangenen.
„Also hat König Nuri auch damit sein Wort gehalten. Sehr gut ! Werft sie in den Kerker; ich werde mich später mit ihnen befassen !“
Die Zwerge wurden vorläufig in einem Flügel des Gesindehauses untergebracht; Eberhard gab Anweisung, sie allesamt baden zu lassen, um sie ihm am Abend vorzuführen.</p>
<p>Ende der Leseprobe.</p>
<p>Das Buch DREI KÖNIGE erhalten Sie als Druck- E-Buch- sowie als</p>
<p>Audio-Ausgaben. Überall, wo es Bücher gibt.</p>
]]><![CDATA[Leseprobe 3 aus ‚DREI KÖNIGE‘ - BRUDERKRIEGE]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/leseprobe-3-aus-drei-könige-bruderkriege/2021-04-27T04:38:15.693148+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-27T04:38:15.693148+00:00<![CDATA[<p>Ulf nahm die Erregte in die Arme und streichelte sie sanft.
„Morgen“, flüsterte er ihr ins Ohr, „morgen wirst du deinen Knaben bekommen.“</p>
<p>Damit verließ er die kleine, geliebte Frau, um ihr die Zofe zu schicken und sich auf die Suche nach einem passenden Knaben zu machen.
Die kleine Elfi aber fieberte erwartungsvoll dieser Bereicherung ihres gemeinsamen Liebeslebens entgegen. Sie hatte ihre wahre Natur erkannt und war entschlossen, sich nicht mehr dagegen zu wehren.
Die Zofe kam zum rechten Zeitpunkt und während die Zwergin sich von Dieser verwöhnen ließ, erzählte sie unter Stöhnen und Keuchen von dem zu erwartenden Geschenk ihres Gatten.</p>
<p>Auch die Zofe Waltraud fand Gefallen an diesem Gedanken. Durch noch eifrigeres Betasten und Streicheln wollte sie dies der sich lustvoll windenden Elfi bekunden...
Bei Ulfs Rückkehr am Abend lagen Beide eng umschlungen auf dem Lager und schliefen. - Lächelnd legte Ulf sich dazu.</p>
<p>Urs hatte ein strenges Auge auf die Befolgung seiner Anordnung. – Kam einer der Minister mit einer Frage daher, schickte er Diesen sogleich weiter zu Ulf.
Der König wollte ein 'Du ́ gegenüber seinem Berater von Seiten der Minister gleichermaßen nicht mehr dulden. – Man hatte den Zwergen mit 'Ihr ́ und 'Herr ́ anzusprechen.
Bei Versammlungen und Beratungen wollte der König, nachdem alle Anderen ihre Ansichten dargelegt, sich an Ulf wenden und Diesen fragen:
„Was habt Ihr dazu zu sagen, Herr Berater ?“</p>
<p>Man gewöhnte sich also an die veränderten Gegebenheiten – und bald war es für die Minister zur Selbstverständlichkeit geworden, dass keine Sitzung oder Beratung ohne Ulfens letztes Wort stattfinden konnte.
„Denkt Ihr wirklich , Herr, dass es notwendig ist, mich an allen Debatten und Diskussionen fürderhin teilnehmen zu lassen“, wollte Ulf denn eines Tages vom König wissen.
„Nein, mein Freund“, erwiderte Urs, „das wird nur jetzt, zu Anfang deines neuen Amtes, vonnöten sein; bald wirst du dich wieder angenehmeren Beschäftigungen zuwenden können.
Deine Elfi wird im Moment , so hoffe ich doch, keine Langeweile haben oder sich gar vernachlässigt fühlen; oder doch...?“
Dies Letztere kam mit einem Augenzwinkern. Ulf lächelte verschmitzt.
„Nein Herr. Dank Eures guten Ratschlags ist das glücklicherweise nicht der Fall. – Auch ich komme nicht zu kurz“, fügte er dann, ebenfalls augenzwinkernd, hinzu.
„Paß’ auf dich auf; du bist mir nicht zu ersetzen.“</p>
<p>Damit war Ulf entlassen und kehrte wieder in seine Gemächer zurück.</p>
<p>Bald nahm das Leben wieder einen normalen Gang; die Minister und Bediensteten des Schlosses hatten sich an die Vormachtstellung des sympathischen und unaufdringlichen Zwerges gewöhnt, womit Dieser dankbar wieder seinen häuslichen Pflichten verstärkte Aufmerksamkeit schenken konnte.</p>
<pre><code> *
Die Siedler
</code></pre>
<p>...Im Alten Land war eine Hungersnot ausgebrochen und ließ viele Menschen ratlos und verzweifelt nach einem Ausweg aus dem Elend suchen.
Die zugeteilten Rationen waren erbärmlich – und über kurz oder lang würden die königlichen Kornkammern zur Gänze geleert sein.
„Lasst uns zu König Urs gehen“, wurde ein Gedanke laut, er ist ein gütiger und gerechter Mann. Hat er nicht bereits früher Menschen in seinem Lande aufgenommen ? Sein Reich ist groß, so wird auch für uns ein Platz sein !“
Auswanderungswillige versammelten sich – und überall hörte man von den riesigen Ländereien in Ursens Reich, welche nur darauf warteten, von Willigen bearbeitet und fruchtbar gemacht zu werden.
Man schickte Bürger zum König, um Diesem die Sache vorzutragen.</p>
<p>Abgesandte waren bald unterwegs, um Ursens Entscheidung darüber zu vernehmen.
Verständnisvoll beschied Urs die Boten, dass die Menschen kommen mögen, um sich an ihnen zugewiesenen Orten niederzulassen.
Erfreut traten die so positiv Beschiedenen die Heimreise an; Urs entsandte ebenfalls Boten, um seine Brüder zu bitten, desgleichen Bauern aus der Alten Heimat in ihren Ländern anzusiedeln.</p>
<p>Bald schon waren erste schwere, hölzerne Wagen, gezogen von kräftigen Ochsen, unterwegs Richtung Osten.
König Urs gab Anweisung, den Siedlungswilligen Land zuzuweisen, auf welchem sie sich niederlassen könnten. – Den Bauern des Reiches wurde aufgetragen, die Neuankömmlinge zu unterstützen und zu verpflegen. Dafür wären die Alteingesessenen bis auf Weiteres von Abgaben befreit.</p>
<p>Die ersten Auswanderer erreichten die Grenzen von Ursen’s Reich und wurden von den Schreibern registriert; erst danach durften sie sich auf dem ihnen zugewiesenen Land niederlassen.
Ulf ward geschickt, um dabei auf Gerechtigkeit zu achten und gleichzeitig den Schreibern bei ihrer Arbeit auf die Finger zu sehen.
Später ankommende Ansiedlungswillige wurden weitergeschickt, um ihren Platz in den Ländern Wolfs und Eberhards zu finden.
Auch diese Beiden hatten bereitwillig ihr Einverständnis zur Ansiedlung der Unglücklichen gegeben.</p>
<p>An Wolfens Grenze wurden die Ansiedler ebenfalls bereits erwartet, um von den Schreibern registriert zu werden, bevor sie weiterziehen konnten, ihr zugeteiltes Land zu besetzen.
König Wolf hatte nach den Geschehnissen bei der Lieferung der Edelhölzer einige neue Minister ernannt, welche sich nunmehr bewähren sollten, um der neuen Lage im Lande Herr zu werden.</p>
<p>Die zuletzt angekommenen Flüchtlinge wurden weitergeschickt in Eberhard’s Reich.
Dieser nahm es mit der Registrierung nicht so genau wie seine beiden Brüder, sondern ließ die Einwanderer siedeln, wo sie gerade ein freies Stück Land fanden....</p>
<p>Überhaupt war Eberhard lässiger in Dingen der Staatsführung; so ließ er auch die östlichen Grenzen nicht allzu stark bewachen.
Begünstigt durch diesen Umstand, gelang es darum hin und wieder unerwünschten Elementen, Eintritt in Eberhard’s Reich zu finden, wo sie dann auch diesen oder jenen Unfug anstellen mochten.
Wahrhaft Ernstliches war dadurch bisher nicht zu gewärtigen gewesen, so dass Eberhard keine Veranlassung sah, die Art seiner Reichsführung zu ändern.</p>
<p>Mit den Neuangekommenen war auch ein Mädchen erschienen, welches anzusehen war, wie Milch und Honig und durch sein ansprechendes Äußeres die Blicke Aller auf sich zog.
Mit ihren Eltern und zwei jüngeren Brüdern war die Sechzehnjährige vor dem Elend geflohen und nun froh, eine Zufluchtsstätte gefunden zu haben.
Das Unglück wollte es, dass das hübsche, gutgebaute Mädchen schon wenige Tage nach ihrer Ankunft in Eberhard’s Reich verschwunden war. Ratlosigkeit und Wehklagen bei den Eltern sowie Denen, die an der Erscheinung des schönen Kindes Gefallen gefunden hatten.
Es galt als gewiss, dass Sieglinde nicht aus eigenem Antriebe davongelaufen war; es musste irgendeine Untat hinter dem Verschwinden des Mädchens stecken !</p>
<p>Die Klage drang bis vor den König und Eberhard besprach dies unglückliche Ereignis mit seiner Gemahlin.
„Sie soll über die Maßen hübsch und von angenehmer Art sein“, wusste auch die Königin zu berichten, „es wäre ein großes Unglück, wenn dem armen Kinde in Eurem Reiche ein Unheil widerführe. – Ich bitte Euch, lasst nach dem Mädchen suchen!“
Auch Kunti war gleicher Ansicht mit der Königin; also gab Eberhard Befehl, überall nach dem Mädchen zu suchen und es zu ihm in den Palast zu bringen.</p>
<p>Späher schwärmten aus, um nach einer Spur zu suchen und dieser dann zu folgen, bis das arme Kind gefunden sei.
Königin Heidrun hatte sich mittlerweile zwar am Hofe eingelebt, doch war sie nicht allzu glücklich. Ihr Gemahl hatte seine Pflichten erfüllt; doch wollte ihr scheinen, dass es mit dieser Pflichterfüllung auch schon sein Bewenden hatte.
Nach wie vor fühlte sie sich fremd und ungeliebt und ihr fehlte ein Mensch, welchem sie sich anvertrauen konnte.
Eberhard besuchte sie an den Abenden, um rasch zu erledigen, was zu erledigen war und verschwand danach wieder in seinen eigenen Räumen, um dort die Nächte zu verbringen.</p>
<p>Eberhard hatte rasch festgestellt, dass hinter Heidruns stillem Wesen Intelligenz und gesunder Verstand steckten, weshalb er sich schon bald mit ihr über Reichsangelegenheiten zu beraten pflegte.
– Immer öfter wollte er nun unliebsame Entscheidungen an sie verweisen mit den Worten:
„Geht zur Königin – und belästigt mich nicht damit.“</p>
<p>Die Späher hatten eine Spur gefunden und diese verfolgt. Sie führte über die östliche Grenze – außerhalb des Machtbereiches Eberhard’s.
Eine Gruppe herumstreunender Unholde hatte das auf dem Felde arbeitende Mädchen ergriffen und kurzerhand mit sich geführt, um es wohl in den östlichen Ländern als Sklavin zu verkaufen.
Eberhard ergrimmte und befahl seinem Heer, sich bereitzumachen, um die Reichsgrenze zu überschreiten und notfalls mit Waffengewalt das Kind zu befreien und zurückzubringen.</p>
<p>Er selbst ritt anderntags an der Spitze seiner Streitmacht und sie fielen beim donnernden Hufschlag ihrer Pferde, inmitten einer weithin sichtbaren Staubwolke, in das fremde Reich ein.
Sie erreichten einen der zurückgebliebenen Späher, der sich an ihre Spitze setzte, um sie ins Landesinnere zu führen. Nach mehrstündigem Ritt trafen sie auf einen weiteren Späher, welcher an einer Weggabelung auf ihr Erscheinen wartete.
Weiter ging der Ritt – und je mehr Zeit verstrich, um so mehr wollte Eberhard ergrimmen. Diese Strolche hatten ihn gezwungen, sich von seiner Gespielin und Deren Freuden zu entfernen, um hier wegen eines Bauernmädchens einen Gewaltritt zu unternehmen !</p>
<p>Am späten Nachmittag endlich stießen die Verfolger auf den Dritten und damit Letzten der Spione.
„Sie haben das Mädchen in das Schloss des Königs gebracht“, wusste Dieser zu melden, „die Entführer haben das Schloss bereits wieder verlassen, doch das Kind ließen sie zurück.“
Eberhard besprach sich mit seinen Heerführern, danach ging es weiter, bis in der Ferne das befestigte Schloss zu erkennen war.
Die Sonne stand am Horizont; so beschloss Eberhard, an Ort und Stelle zu lagern, um am nächsten Morgen vor die Burg, in welcher das Mädchen sich befand, zu ziehen und diese zu belagern.</p>
<p>Beim Morgengrauen war man bereit. Eberhard ließ aufsitzen und das Heer setzte sich in Bewegung. Hörner wurden geblasen, Eberhard’s Fahnen gezeigt.
So traf man vor dem Schloss des gänzlich unvorbereiteten Nachbar-Königs ein.
Dieser erschrak zutiefst. Er erkannte Eberhard’s Farben und befürchtete, Dieser sei gekommen, um ihn zu vertreiben und selbst die Herrschaft zu übernehmen.</p>
<p>Die Geschichte der drei Brüder war bekannt und der König wusste, dass er nicht stark genug war, um Eberhard im Ernstfalle erfolgreich Widerstand entgegensetzen zu können.
Er ließ seinen Ersten Minister rufen und befahl Diesem, herauszufinden, welches der Grund für die Anwesenheit des bedrohlichen Heeres war.
Schon bald darauf stand der Minister erneut vor seinem König.
„Sie verlangen Euch zu sprechen, Herr. Man wollte mir keine Auskunft über die Gründe dieses Aufmarsches geben.“
Der König trat inmitten seiner Leibwache unter das große Burgtor und stand dem nur wenig entfernten König Eberhard gegenüber.
„Ihr habt Etwas in Eurem Besitze“, rief Eberhard mit lauter Stimme, „was Euch nicht zukommt. Gebt es heraus, so dass ich es wieder in rechtmäßige Hände übergeben kann !“
Der Herr der Burg zögerte einen Moment. Es schien sich um das Mädchen zu handeln, welches ihm gestern von Händlern zum Kauf angeboten ward. Sollte Eberhard berechtigte Ansprüche stellen, so würde er ihm das Mädchen aushändigen....</p>
<p>Der König hoffte, dass dies der wahre Grund sei, und nicht, wie zuvor von ihm befürchtet, die Streitigmachung seiner Königswürde.
„Warum kommt Ihr mit einem Heer, König Eberhard ? Wenn ich Euch zu Gefallen sein kann, so lasst uns darüber sprechen; wir liegen doch miteinander nicht im Streite. – Kommt und tretet ein. Ihr seid mein Gast !“</p>
<p>Fortsetzung Morgen</p>
]]><![CDATA[Leseprobe 2 aus ‚DREI KÖNIGE‘ - BRUDERKRIEGE]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/leseprobe-2-aus-drei-könige-bruderkriege/2021-04-26T04:38:35.766974+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-26T04:38:35.766974+00:00<![CDATA[<p>Am nächsten Morgen konnten die Herolde verkünden, dass die Ehe des Königspaares vollzogen sei und die Bevölkerung hatte einmal mehr Grund zur Freude und Feierlichkeit.</p>
<p>Eberhard saß mit seiner Mätresse, um endlich auszuspannen nach der ungeliebten Pflicht.
„Was willst du, Kunti ? Ich habe meinen Teil erfüllt; mehr gibt es nicht zu tun.“
„Du hast als Gemahl auch andere Pflichten, Eberhard. Du brauchst einen Thronfolger! Außerdem wirst du sie dann beschäftigt wissen, wenn du ihr ein Kind zum Geschenk machst. Du darfst nicht vergessen, dass du König dieses Reiches bist.“
Eberhard wand sich.
„Ich höre immer nur: Pflichten, Pflichten; ich will auch mein Vergnügen. Ich will dich !“
Kunti strich ihm spielerisch über die Lippen.
„Du hast mich doch ohnehin. Du weißt, dass ich immer für dich bereit bin. Denke über meine Worte nach und schenke ihr einen Sohn.“
Wieder musste Eberhard ihr recht geben. Hatte Heidrun erst einen Sprössling empfangen, so würde sie beschäftigt sein und zufriedengestellt und er hätte wieder seine Ruhe.
„Noch zwei Tage“, stöhnte er, „dann finden nur noch die allgemeinen Festlichkeiten statt und ich kann mich wieder gebührend um dich kümmern.“
Kunti kicherte.
„Währenddessen werden sich die Kleine und der Knabe um mich kümmern müssen; was sie übrigens ganz ausgezeichnet zuwege bringen.“
„Du bist ein kleines Biest !“
Eberhard griff unter ihre Röcke – und Kunti ließ es sich lachend gefallen.</p>
<p>Der König erfüllte also weiterhin seine ungeliebte Pflicht und die heißblütige Kunti beschäftigte sich derweilen mit 'Püppchen ́ und 'Omir. ́
Püppchen wurde die Zofe ob ihrer Zartheit und Niedlichkeit von den beiden Liebestollen gerufen. Dem Knaben hatte Kunti den Namen Omir gegeben, weil er während der ersten Liebesspiele stets auf gleiche Weise geantwortet hatte. – Während Püppchen den Jungen mit der Zunge an seinem niedlich-kleinen Glied gereizt hatte, wollte Kunti wissen, ob es ihm gefiele.
Der Knabe, fast besinnungslos vor Erregung, hatte gestöhnt: 'O, mir gefällt es sehr gut. ́
Als er späterhin mit seiner eigenen Zunge Kunti zu verwöhnen hatte, antwortete er wiederum auf die gleiche Frage : 'O, mir gefällt es gut. ́
So hatte er kurzerhand dieses 'O mir ́ als Rufnamen erhalten.</p>
<p>Omir war anstellig und legte wahre Begeisterung bei der Erfüllung seiner Pflichten an den Tag. Es dauerte nur wenige Stunden, so benötigte er keinerlei besondere Aufforderung mehr, um sich unter Kunti’s oder Püppchens Röcken zu schaffen zu machen. – Beide von gleichem heißem Blute, ließen es sich nur allzu gerne gefallen.</p>
<pre><code> *
</code></pre>
<p>In Wolfs Schloss war während der Abwesenheit des Königspaares ein Streit unter den Ministern entbrannt.
Die Regierungsgewalt war dem erfahrensten und zugleich ältesten Minister, einem Manne von unscheinbarem Äußeren, von Wolf übertragen worden.
Dieser Minister war ein stiller, auf Gerechtigkeit und Ehrlichkeit bedachter Mann, der unglückseligerweise, wenn er erregt war, von einem leichten Stottern befallen wurde.
Aufgrund dieses Sprachfehlers wurde der intelligente Mann zuweilen von einigen seiner Mitminister nicht allzu ernstgenommen. Hinzu kam, dass er gutmütig war und in keinster Weise von irgendwelchen Machtgelüsten geplagt
wurde.
König Wolf hatte vor geraumer Zeit aus dem Ausland eine Ladung Edelhölzer bestellt, welche nun, just während seiner Abwesenheit, geliefert werden sollte.
Es ergab sich der Umstand, dass der Lieferer des Holzes einen beträchtlich höheren Preis als ursprünglich ausgehandelt, veranschlagte.
Der regierende Minister, welcher dem Schatzmeister jede Auszahlung zu genehmigen hatte, lehnte solches Ansinnen rundweg ab. Es kam zur Diskussion unter den konkurrierenden Ministern.
„Der König hat die Hölzer bestellt, also muss er sie auch erhalten. Wir können sie unmöglich zurückgehen lassen.“
„Nein, das können wir nicht; doch ist der Preis nicht der rechte. Der Lieferer muss die Hölzer zum ausgemachten Preis herausgeben !“
Dies erwies sich allerdings als nicht möglich, da der Lieferer selbst nicht anwesend war, sondern den Lieferauftrag weitergegeben hatte, mit der Order, das Geld für ihn einzunehmen.
Hin und her ging die Diskussion, doch konnte man sich nicht einig über das weitere Verfahren werden. Der Schatzmeister bat den regierenden Minister, die Anweisung zur Auszahlung der höheren Summe zu erteilen. Dieser jedoch weigerte sich weiterhin mit Bestimmtheit.
„Die Leute mögen warten, bis König Wolf zurückkehrt. Stellt ihnen Quartiere zur Verfügung und verpflegt sie. Ich werde die höhere Summe keinesfalls genehmigen ! Ihr als Schatzmeister solltet wissen, dass es des Königs Gelder sind, welche Ihr verwahrt. Eine Auszahlung dieser überhöhten Summe wäre eine Veruntreuung des Eigentums unseres Königs.“</p>
<p>Ein Verweilen der Händler erwies sich allerdings ebenfalls als nicht möglich, da Diese weiter Aufträge an anderen Orten zu erfüllen hatten.
Erneut entspann sich eine Diskussion unter den Ministern.
„Der alte Stotterer will nicht einsehen, dass die Hölzer in jedem Falle hierzubleiben haben. Er weigert sich, die Auszahlung zu genehmigen !“
„Er hat recht“, so ein Anderer, „er kann die Auszahlung nicht genehmigen; nicht unter diesen Umständen !“
„Unsinn“, so ein Dritter, „zahlt ihnen das Geld; wenn der König zurück ist, kann er Boten senden, um das zu viel gezahlte Geld zurückzufordern.“
„Ihr seid nicht recht gescheit“, so der Zweite wieder, „der König wird so die Gelder niemals wiedersehen !“</p>
<p>Es ging hin und her, bis der erboste Schatzmeister, der ein hochtrabender Mann war, dieser leidigen Debatte ein Ende bereitete:
„Argumente her, Argumente hin; ich werde die Summe ausbezahlen ! Schließlich bin ich der Schatzmeister des Königs ! Der alte Zauderer kann sich ja späterhin beim König beschweren. – Ich handle dann, wenn Not am Manne ist !“
„Nach eigenem Gutdünken könnt Ihr die Summe nicht aus der Staatskasse nehmen“, warnte man ihn, „es könnte Euch übel bekommen.“
„Dann lasst uns den alten Narren absetzen“, schrie der Schatzmeister, „lasst uns abstimmen, um endlich Klarheit zu bekommen!!“</p>
<p>Nach einigem weiteren Hin und Her beschlossen die Minister, über den Regierenden tatsächlich abzustimmen und schritten zur Tat.
Nach kurzer Zeit schon war über das Schicksal des vom König eingesetzten regierenden Ministers entschieden: Mit zwei Stimmen Mehrheit für Dessen Gegner wurde der Ahnungslose seines Amtes enthoben und der Schatzmeister in diese Position erhoben. Dieser öffnete die Staatskasse, zahlte die verlangte Summe aus und ließ die Lieferer der Hölzer davonziehen.</p>
<p>Nach zwei Monaten der Abwesenheit kam Wolf in Begleitung seines Bruders und Dessen Gefolge wieder im heimatlichen Schlosse an.
Er ließ nach seinem Regierungs-Minister schicken – und staunte nicht schlecht, als ihm statt Diesem der Schatzmeister entgegentrat.
Nachdem der König vernommen, was sich zugetragen hatte, berief er den Ministerrat ein und ließ sich von jedem Einzelnen über das Geschehen berichten.
Der abgesetzte Minister saß schweigend und ließ den Kopf hängen. – Nachdem Wolf alles vernommen, vertagte er die Entscheidung auf den nächsten Tag, um sich endlich von dem Staub der Reise zu reinigen und zu erholen.</p>
<p>Wolf verkündete das Urteil:
Für die bloße Teilnahme an der Abstimmung wurden zehn Stockschläge zugerechnet. Dies betraf alle Minister, außer Dreien, welche sich geweigert hatten, daran teilzunehmen.
Wer bei der Abstimmung zudem gegen den Regierenden gestimmt hatte, bekam fünfzig weitere Stockschläge und wurde aus dem Lande verwiesen.
Dem Schatzmeister aber ließ Wolf den Kopf abschlagen.
„Wer gegen eine Anordnung des Königs verstößt, macht sich des Treueverrates schuldig“, begründete Wolf dieses strenge Urteil, „wer den König bestiehlt oder betrügt, betrügt damit auch das Volk um seine Steuergelder.“</p>
<pre><code> *
</code></pre>
<p>Während der gesamten Dauer des Heimrittes wollten Urs die Gedanken an das Geschehen an seines Bruders Hof nicht mehr loslassen.
'Es könnte auch mir passieren. Ich werde Vorsorge treffen müssen. ́
Ulf galt immer noch als der Hofnarr des Königs, doch war er das für Urs schon lange nicht mehr. Sein Wort galt Urs als das gewichtigste.
Stilles Aufatmen bei der Ankunft; hier hatte Alles seine Richtigkeit. Nach Bad und etwas Ruhe schickte der König nach dem Zwergen.<br>
Er berichtete Diesem, was am Hofe des Bruders vorgefallen war. Ulf nickte nachdenklich.
„Das kann geschehen, wenn ein Erster Minister nicht bei Allen geachtet – und die Furcht vor dem Herrn nicht genügend groß ist. Ein König kann zwar gütig sein, doch soll er auch Strenge beweisen, wenn die Umstände es erfordern.“
„Du hast wie immer recht“, stimmte Urs diesen Worten bei, „aus diesem Grunde wird es einige Veränderungen an meinem Hofe geben. Ich habe bisher keinen Ersten Minister; Jeder hat sein eigenes Amt und kümmert sich um seine eigenen Sachen. Dies werde ich ändern.“
„Und Ihr habt mich rufen lassen, damit ich Euch Rat gebe, wer der Geeignetste für jenes Amt sei ?“
Ulf sah den König fragend an.
„Nein, mein Freund; diesmal benötige ich deinen Rat nicht. Ich weiß bereits selbst, wer wofür in Frage kommt.“
Dann begann Urs von Eberhard zu erzählen.
„Er hat seiner Mätresse außer der Zofe auch noch einen Knaben geschenkt. Man darf gespannt sein, ob die Ehe einen beruhigenden Einfluss auf ihn haben wird. – Wie steht es mit deiner Gesundheit ?“
Der Zwerg hatte sich erholt und es war deutlich zu erkennen.</p>
<ul>
<li>Abrupt erhob sich Urs und der kleine Mann war entlassen. Verwundert schritt Ulf in Richtung seiner Gemächer. War der König mit einem mal verärgert ?
Nein; bestimmt nicht. Es gab keinen Grund; oder doch ?</li>
</ul>
<p>Urs ließ seinen Ministern befehlen, dass Alle – ohne Ausnahme – am nächsten Morgen im Beratungssaal zu erscheinen hätten. Die Minister hatten zum Teil schon durch Gefolgsleute des Königs von den Vorkommnissen an Wolfens Hof Bericht erhalten und Jedem schien klar, dass die Aufforderung, morgen geschlossen zu erscheinen, mit jenen Geschehnissen in Verbindung stehe.
Vermeintlich vorbereitet erschienen also die Minister und Berater am nächsten Morgen, um dem König die Ehre zu erweisen. Wie erstaunten Diese aber, als sie erfuhren, welche Veränderungen sie zu erwarten hatten !</p>
<p>„Für euch gilt Ulf schon seit Jeher lediglich als der Spaßmacher eures Königs; doch für mich ist er dies schon lange nicht mehr. Ulf ist mein treuer Berater und wird es fortan auch in offizieller Eigenschaft sein. Zum Minister werde ich ihn nicht ernennen, doch sollte es bei euren Beratungen zu Meinungsverschiedenheiten kommen, so wird er für euch die letzte Instanz sein.
Sein Wort soll mit dem des Königs gleichbedeutend sein ! Ich werde nicht zaudern, ebenso zu verfahren, wie mein jüngerer Bruder es getan hat ! Bisher war ich mit eurer Arbeit zufrieden und es gab keine Gründe zur Klage; sorgt dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt.
Denkt daran: Ulf ist ein Mann von zwar nur geringer körperlicher Größe, doch von großem Geiste !
Diese meine Verfügung tritt ab sofort in Kraft und wird von den Schreibern unverzüglich dokumentiert und mir zur Besiegelung vorgelegt !“</p>
<p>Damit waren die Erstaunten entlassen. Nachdem die betreffende Urkunde beglaubigt und besiegelt war, wurde erneut Ulf befohlen. Urs legte ihm das Pergament vor und fragte:
„Was hältst du davon, mein Freund ?“</p>
<p>Ulf war sprachlos. Der König lachte und stellte erneut die gleiche Frage.
Zögernd erklärte Ulf, dass man ihn wohl kaum ernst nehmen werde, da er doch lediglich der Hofnarr sei. Der König möge die Sache erneut überdenken und doch lieber einem Anderen diese Ehre zuteilwerden lassen.
„Nichts da“, polterte Urs mit wegwerfender Geste, „du bist nur besorgt wegen deines süßen Frauchens und befürchtest, dass dir von nun an weniger Zeit für es bleiben wird! Mache es wie mein Bruder Eberhard und schenke ihr einen Knaben !“
Wieder ernst werdend, fuhr der König fort:
„Es gibt keinen Besseren, mein Freund. Ich habe Vertrauen zu dir und ich weiß, dass du mir dieses Vertrauen nicht schlecht lohnen wirst. Schon längst hätte
ich diesen Schritt unternehmen sollen.
Für den nötigen Respekt dir gegenüber werde ich bei den Ministern schon sorgen. Es ist beschlossene Sache. – Geh’ nun und nutze deine noch freie Zeit für dein Frauchen !“
Lachend entließ der König seinen Berater.</p>
<p>Ulf kehrte klopfenden Herzens in seine Gemächer zurück. Was würde Elfi dazu sagen ?
Er hatte die höchste Position erreicht, welche überhaupt denkbar war. – Der Hofnarr war zum beratenden Staatsoberhaupt ernannt...
Elfi war zunächst fassungslos.
„Oh, Ulf! Ich glaube es kaum! Endlich, endlich bekommst du, was du längst verdient hast. Welch großartiger Gebieter ist dieser König !“ Erschrocken hielt sie inne.
„Was – was wird dies für uns bedeuten ? Wirst du nun mehr beschäftigt sein als zuvor ?“
Ulf lachte.
„Im Gegenteil ! Die größte Anstrengung erfahre ich doch in deiner Gegenwart. Ich werde mich nun erholen können.“</p>
<p>Dann erzählte der Zwerg, was der König über Eberhard berichtet hatte und erwähnte den Vorschlag des Urs, Elfi einen Knaben zu schenken.
Elfi errötete, doch sie atmete schneller und ihre Brustspitzchen richteten sich verräterisch auf.
Ulf, der dies bemerkte, stichelte:
„Ich weiß ja, dass du dir nichts aus Knaben machst; also werde ich dich bestimmt nicht zwingen, dich mit einem abzuquälen. Du wirst ein braves Mädchen werden und all diese Spielereien bleiben lassen.“
Elfi errötete noch tiefer.
„Ach Ulf“, hauchte sie, „ich liebe dich.“</p>
<p>Fortsetzung Morgen</p>
]]><![CDATA[Leseprobe 1 aus ‚DREI KÖNIGE‘ - BRUDERKRIEGE]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/leseprobe-1-aus-drei-könige-bruderkriege/2021-04-25T04:42:24.437560+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-25T04:42:24.437560+00:00<![CDATA[<p>Grund zur Freude gab es am Hofe des Urs. – Der Thronfolger hatte das Licht der Welt erblickt.
Die Brüder Wolf und Eberhard reisten mit kleinem Gefolge an; Wolf brachte seine Gattin; Eberhard seine heißblütige Gespielin Kunti mit.</p>
<p>Die Festlichkeit war noch rein privater Natur; also sprach Urs ein ernstes Wort mit seinem jüngsten Bruder:
„Eberhard, du bist nicht verheiratet, also wirst du deine Gespielin in ihren Gemächern zurücklassen und alleine zur offiziellen Feier erscheinen. Hättest du eine Gemahlin, sähe die Sache anders aus. Warum heiratest du nicht endlich ? Ich, als dein ältester Bruder, könnte es dir befehlen; doch tue ich dies nicht, weil ich auf deine Vernunft hoffe. Auch du brauchst eines Tages einen Thronfolger; denke doch an die Zukunft !“</p>
<p>Eberhard ließ Kunti ohne Murren in ihrer Unterkunft; doch dieses Gespräch wollte auch während der Feier zur Geburt des Thronfolgers seinen Fortgang nehmen:
„Urs hat recht“, redete Wolf seinem Bruder zu, „suche dir eine passende Frau; doch komme nicht auf den falschen Gedanken, Kunti heiraten zu wollen.
Dies würden wir dir verbieten !“
Doch auf eben diesen Gedanken war Eberhard gekommen:
„Warum nicht Kunti ? Auch wir stammen nicht aus königlichem Geblüt, wie ihr wisst. Wir Drei sind die Ersten unserer zukünftigen Linien.“
„Eberhard“, bat die Gattin des Wolf, „sei bitte vernünftig. – Sie ist nicht Unseresgleichen ! Wir werden dir gerne bei der Suche behilflich sein, falls du es alleine nicht vermagst.“
„Ja, das werden wir“, stimmte auch die Dame Ursen’s bei.
Die Vier redeten so lange auf den armen Eberhard ein, bis Dieser endlich, um des Lieben Friedens willen, sich einverstanden erklärte, den beiden Frauen die Sache zu überlassen...</p>
<p>Begeistert war er keineswegs, doch die Versicherung der Brüder, dass er ja immer noch seine Kunti als Mätresse beibehalten könne, gab letztendlich den Ausschlag, dem Ansinnen der beiden Damen, für ihn die Brautschau zu übernehmen, zuzustimmen. – Damit war dieses Thema, zumindest was die Brüder betraf, vorerst erledigt; die beiden Königinnen jedoch zogen sich zurück, um über in Frage kommende, passende Heiratswillige sich weiterhin die Köpfe heißzureden.</p>
<p>Urs sprach dem Wein über die Maßen zu; war er doch jetzt stolzer Vater eines strammen Stammhalters!
Der nächste Tag war der Beginn eines zehntägigen Freudenfestes für die Bevölkerung des gesamten Landes. Der König hatte für dieses Jahr Steuerfreiheit verkünden und außerdem Bier und Wein in Mengen zuteilen lassen. Auch waren die Jagdbestimmungen zu diesem freudigen Anlass gelockert worden.</p>
<p>Leutselig wollte Urs durch die naheliegenden Dörfer spazieren und sich mit seinen Untertanen unterhalten und sich beglückwünschen lassen.
Am letzten Tage der Feier saßen die Brüder wieder gemeinsam mit den beiden Damen an der Tafel; Eberhard gab seine Späße zum Besten, Alle waren vergnügt – und Ursen’s Gemahlin brachte ein letztes Mal das Thema der Heirat Eberhards zur Sprache:
„Wir berieten uns, Eberhard; es kommen mehrere geeignete junge Damen in Betracht. Wir werden dir Nachricht zukommen lassen, sobald eine Entscheidung getroffen wurde.“
Eberhard, gut gelaunt – und nicht gewillt, sich durch das leidige Thema diese Laune verderben zu lassen, stimmte zu, stellte jedoch eine Bedingung:
„Nach dem vierten Geburtstage eures Sprösslings werde ich Diesen zu mir holen, um ihm die gebührende Erziehung zukommen zu lassen. – Mit mir und Kunti als Lehrmeister wird er beizeiten lernen, dass er ein Mann ist.“
Entsetzen vorspielend, schlug Urs die Hände zusammen und stöhnte:
„Das fehlte noch. – Ein zweiter Eberhard in der Familie !“
Alle lachten, denn es war klar, dass dies wieder nur einer der Eberhard’schen Späße gewesen.</p>
<p>Am nächsten Morgen – man hatte sich bereits verabschiedet und saß schon hoch zu Ross, um die Rückreise anzutreten – gewahrte Eberhard eine winzige Gestalt in einer etwas entfernten Ecke des Schlosshofes. Er verhielt sein Pferd, um dieses zarte Etwas genauer erkennen zu können; jedoch in diesem Augenblick huschte das kleine Wesen um eine Gebäudeecke und war seinen Augen entschwunden.
„Wer war denn das ?“ Eberhard wandte sich an einen Nahestehenden, welcher seine Blicke bemerkt und diesen ebenfalls gefolgt war.
„Dies war die Ehefrau des Zwergen Ulf, Herr“, antwortete der Gefragte mit einer Verbeugung, „eine wunderschöne, kleine Frau.“
Eberhard nickte erstaunt. – Ulf war also verheiratet. Dazu mit einem solch engelsgleichen Wesen... Eberhard spornte sein Pferd, um die Anderen einzuholen.</p>
<p>Ursen’s Gattin, Königin Edelgard, hatte fast unmittelbar nach den Festlichkeiten reitende Boten in die Alte Heimat entsandt, um die ausgewählten heiratsfähigen Jungfrauen zu sich ins Schloss einzuladen. Wolfs Frau, Königin Gertraud, hatte versprochen, nach Deren Eintreffen ebenfalls zu erscheinen, um dann gemeinsam die Geeignete herauszufinden.</p>
<p>Ein Monat ging ins Land; dann kam ein Vorbote, um die Ankunft der vier in die engere Auswahl gekommenen Mädchen zu melden.
Andere Boten machten sich auf den Weg in Wolfs Reich, um auch der dortigen Königin die Nachricht zu überbringen.</p>
<p>Gertraud säumte nicht. Bereits am nächsten Morgen saß sie im Sattel, umringt von ihren bewaffneten Begleitern. Als sie Ursen’s Schloss erreichten, waren die vier Jungfrauen bereits seit zwei Tagen vor Ort.</p>
<p>Edelgard begrüßte ihre Schwägerin herzlich und gab ihr zu verstehen, dass sie sich die Mädchen zwar angesehen, jedoch noch keinerlei Gespräch mit ihnen geführt hätte, da sie auf die Ankunft Gertraud’s warten wollte.
Diese dankte ihr mit einem Lächeln und bat um noch etwas mehr Geduld, da sie sich nach der staubigen Reise etwas erfrischen und erholen wolle.
„Dein Bad ist bereits gerichtet, meine Liebe; auch deine Unterkunft steht bereit, so dass du dich nach dem Bade ausruhen und erholen kannst. Morgen wollen wir uns dann gemeinsam um die Mädchen kümmern.“</p>
<p>Die nächsten Tage vergingen mit Gesprächen und Musterungen der Mädchen.
Gefällig erschienen gar alle Viere, doch Eine war darunter, Welche beide Damen am meisten ansprechen wollte. – Ihr Name war Heidrun; sie war beileibe nicht die Schönste der Vier, doch von ausgeprägt ruhiger Natur und sollte - so die Ansicht der Schwägerinnen – einen beruhigenden Einfluss auf den ruhelosen Eberhard ausüben und Diesen endlich von seinen Allüren abbringen.
Die vier Mädchen wurden zurück nach Hause geschickt, ohne dass ein Ergebnis bekanntgegeben wurde. In Jahresfrist würde man die Entscheidung mitteilen und sollte es so sein, der Erwählten Nachricht senden.</p>
<pre><code> *
</code></pre>
<p>Mit Eberhard hatte eine Veränderung stattgefunden. Er war nicht mehr so lustig wie vordem.
Noch immer war er hinter den Röcken her, doch waren deren Trägerinnen nunmehr viel jünger als zuvor.
Kleine Brüstchen, kindliches Gesicht; das wollte den Eberhard jetzt reizen. Auch sprach er dem Wein in größerem Maße zu und wurde streitbarer.
„Bring’ mir ein Mädchen“, konnte er befehlen, „doch zierlich soll es sein.“
Kunti gehorchte.
„Was hast du mir angebracht ? Sie ist zu alt; sie ist zu dick und rosig ! Ich mag keinen Bauerntrampel in meinem Bett !!“</p>
<p>Eberhard fluchte in seinem Weinrausche. Kunti wollte die so abgewiesenen Mädchen wieder fortschicken und auf neue Befehle ihres Herrn warten.
War er nüchtern, wollte er, den Kopf in ihrem Schoße, auf dem Bett liegend, von seiner bevorstehenden Vermählung sprechen. Kunti strich ihm dabei über das Haar und die Schläfen, äußerte sich aber nicht dazu; es sei denn, dass Eberhard sie direkt befragte:
„Was denkst du darüber ?“
„Eine Gemahlin wird Euch guttun, Herr. Sie wird Euch einen Sohn gebären und Euch vielleicht vom Weine abbringen.“
„...und auch von dir ?“
Die Sklavin schwieg.
„Antworte mir ! Soll sie mich auch von dir abbringen ?!“
„Herr, ich bin Eure Sklavin; wie sollte ich Entscheidungen für Euch treffen ?“
Eberhard seufzte.
„Du bist mir von Allen die Liebste, Kunti; streichle weiter...“
Kunti liebkoste weiter seine Haare und sein Gesicht und schwieg abermals. –
Unvermittelt donnerte Eberhard los, indem er aufsprang – und mit wilden Bewegungen durch den Raum stapfte:
„Sie werden mich nicht von dir trennen ! Niemals !! Ich bin König Eberhard und ich bestimme, wer bei mir in meinem Bette liegen wird und wer nicht !!“
Erschöpft setzte er sich nieder.
„Sie können mich zehnmal verheiraten; dennoch wirst du nicht wagen, mich zu verlassen !“
„Nein, Herr.“
„Nenne mich nicht fortwährend Herr !! Ich heiße Eberhard; nenne mich bei meinem Namen, wenn wir alleine sind !“
Kunti schwieg.
„Hast du mich verstanden ?!“
„Ja, – ja, ... Eberhard.“
Er kehrte zum großen Bett zurück, legte sich erneut nieder und bettete seinen Kopf in ihren Schoß.
„Ich werde dir niemals erlauben, zu heiraten“, murmelte er schläfrig.
Zärtlich strich Kunti über seine Wange.</p>
<p>Man wusste nicht mehr, woran man mit Eberhard war. Er nahm seine Gespielin zu Spaziergängen oder Ausritten – wollte sie gar mit zum Fischen an den Fluss nehmen. Erblickte er irgendwo ein ihn ansprechendes, kindlich-weibliches Wesen, zog er Kunti in ein nahes Gebüsch, um sie atemlos an Ort und Stelle zu nehmen.</p>
<p>Er ließ zehn- und zwölfjährige Mädchen in sein Schloss holen, um ihnen eine Anstellung als Zofe zu geben. Kunti oblag es, die Kinder des Nachts in ihrer Beider Bett zu bringen, nachdem sie Diese zuvor in die erwünschten Fertigkeiten eingewiesen hatte.
Ohne Kunti’s Anwesenheit wollte Eberhard keinerlei Interesse an der körperlichen Liebe mehr bekunden. Zeitweise mussten ihm zwei - ja, gar drei der kleinen Zofen in seinem Bett zu gleicher Zeit zu Willen sein; doch Kunti hatte stets dabei zu sein. Sei es, dass sie nur dasaß und beruhigend seine Hand hielt; sei es auch, dass er sich während des Liebesspieles mit den Kleinen mit einer Hand zwischen ihren glühenden Schenkeln oder ihren Brüsten verirrte. – Ihre Anwesenheit war stets vonnöten.</p>
<p>Eines der Mädchen erwies sich als besonders gelehrig. Klein von Gestalt; zierlich, mit knospenden Brüstchen – auch noch völlig unbehaart zwischen den dünnen Schenkeln, wollte sie nicht nur den Wünschen des Königs
willfährig sein, sondern darüber hinaus unaufgefordert eigenen Gelüsten nachgehen....
Sie gebrauchte ihre zarten Finger und die rosige, flinke Zunge in einer Weise, dass nicht nur Eberhard, sondern auch der doch liebeserfahrenen Kunti Hören und Sehen vergehen wollte. Sie schien außerdem niemals müde werden zu wollen. – Waren die gemeinsamen Liebesspiele aufgrund erschöpfender Befriedigung der beiden Erwachsenen endlich beendet, lag sie zwischen dem König und seiner Mätresse auf dem Lager und spielte mit sich selbst. –
Sie benützte nicht nur ihre geschickten Finger, sondern hielt auch Ausschau nach allerlei Hilfsmitteln, wie beispielsweise Pfauenfedern oder glatten Hölzchen, welche sie mit rhythmischen Bewegungen in sich einführte und dabei ihre kleine Knospe mit der noch freien Hand, in welcher sich die Feder befand, streichelte....</p>
<p>„Doch auch sie wird eines Tages größer und plumper werden“, stöhnte Eberhard einmal, als er mit Kunti endlich wieder alleine war.
„Eberhard“, flüsterte die Vertraute, „auch ich werde nicht jünger – und habe bereits jetzt nicht mehr die zarte Figur dieses Mädchens.“
Eberhard nahm Kunti in seine Arme.
„Bei dir ist es etwas Anderes.“
Doch weiter wollte er sich nicht erklären.</p>
<p>Eberhard schickte gar Boten, um seinen Brüdern mitteilen zu lassen, dass er von nun an auf das alljährliche Reichsgründungsfest verzichten wolle. Es genüge, wenn Dieses fürderhin nur noch alle zehn Jahre stattfände.
Urs und Wolf stimmten notgedrungen zu, da sie bereits über Eberhards Veränderung informiert waren.
„Es ist sicher die bevorstehende Vermählung. Er nimmt Abschied von seinem Junggesellendasein“, sagte Urs zu seiner Gemahlin. Er sollte sich geirrt haben....</p>
<p>Der Tag der königlichen Eheschließung rückte näher. – Wieder waren Boten unterwegs, um die ausgewählte Braut zu holen.
An Ursen’s Hof war man bereit, als die rückkommenden Boten eintrafen, um die Ankunft der Braut zu melden.
Vorausboten wurden an Wolfen’s Hof geschickt, um auch dort zu melden, dass das Königspaar Urs in Kürze mit der Braut einträfe, um sodann gemeinsam weiter zu Eberhard zu reisen.</p>
<p>Dieser war freilich über die bevorstehende Ankunft längst auf dem Laufenden und er hatte sich für Wochen kaum mehr außerhalb seiner Gemächer gezeigt.
Mit seiner Geliebten und der kleinen Zofe verbrachte er die Nächte und den Großteil der Tage im Bett.
Wenn er mit Kunti alleine sein wollte, wurde das Mädchen für einige Stunden in die angrenzenden Gemächer geschickt.
„Du wirst bei der Trauungszeremonie anwesend sein – und an der anschließenden Feier teilnehmen“, bestimmte Eberhard mit großer Geste, „ich bestimme in meinem eigenen Land und meinem eigenen Heim; mögen sie denken, was sie wollen !“
„Bitte Eberhard; tu das nicht ! Mir zuliebe tu das nicht; mich werden sie dafür hassen und verachten – nicht dich ! Lass’ es bitte nicht soweit kommen !“
Kunti hatte die richtigen Worte gefunden; Eberhard musste ihr recht geben.
„Die Nächte werde ich mit dir verbringen“, sagte er trotzig, und Kunti lächelte ihm zu.
„Ich schenke dir einen Knaben“, versprach er ihr und beobachtete fasziniert, wie sich ihre langen, spitzen Brustwarzen versteiften. Spielerisch umkreiste er beide mit je einem Finger.
„Der Gedanke gefällt dir“, stellte er lüstern fest.
„Ja“, gab sie unumwunden zu; ihre Stimme nur ein Hauch.</p>
<p>Bereits am nächsten Tag wählte Kunti von einem Dutzend Knaben einen aus.
„Diesen da“, zeigte sie auf den Betreffenden.
Der Junge mochte neun oder zehn Jahre zählen; war feingliedrig, wie auch die Zofe, und schien gut zu Jener zu passen. Deren unmittelbare Aufgabe war es, den Knaben zu baden und ihn sodann einer ersten Lehrstunde zu unterziehen....</p>
<p>Die Trauungszeremonie hatte begonnen. König Urs, als dem ältesten Bruder, oblag es, diese zu vollziehen. – Noch immer hatte Eberhard die verschleierte Heidrun nicht gesehen. Missmutig, doch neugierig zugleich, stand er neben Bruder Wolf und wartete, dass die Braut ihm zugeführt würde.
Diese erschien in Begleitung Edelgards und Gertrauds; schüchtern ließ sie sich führen, bis sie endlich vor Eberhard angelangt war. Sie reichte ihm gerade bis zur Schulter und schien, so Eberhards Hoffnung, eine recht passable Figur zu besitzen. Dick war sie auf keinen Fall, stellte er mit fachmännischem Blick fest; doch war sie reizvoll ? Man würde sehen.
Die zeremoniellen Worte waren gesprochen; das Ritual vollzogen. Eberhard hatte nun eine Gemahlin. Er fühlte sich elend. Mochte dieser Tag schnell vorüber gehen !</p>
<p>Durch einen Vorhang von den Männern getrennt, saßen die Damen bei der anschließenden Feier zum Mahle.
Eberhard sollte seine angetraute Heidrun erst am Abend in ihrem gemeinsamen Ehegemach zu Gesicht bekommen. Er sehnte sich nach Kunti, doch wusste er, dass er in dieser Nacht auf sie verzichten musste.
Er würde seine 'Pflicht ́ erfüllen und danach mochten sie ihn in Ruhe und seine eigenen Wege gehen lassen. Lustlos aß und trank er; hörte mit einem Ohr auf die Gespräche der Anderen, und atmete erleichtert auf, als die Feier endlich ihrem Ende zuging.
Heidrun war in ihren Gemächern, wo ihre Zofe sie badete
und für die Nacht bereitmachte.</p>
<p>Es war soweit. Heidrun wurde in das zum Vollzug der Ehe bestimmte Gemach geführt und Eberhard über die Anwesenheit seiner Gemahlin informiert. Steif schritt er durch die Tü, erblickte Heidrun und stellte enttäuscht fest, dass sie keineswegs eine Schönheit war. Ein Durchschnittsgesicht, doch mit angenehmen, freundlichen Zügen.
'Sei’s drum, ́ dachte er, 'ich habe meine Kunti. ́
Er führte leichte Konversation, reichte seiner Gemahlin ritterlich die Hand und geleitete sie dann zur Bettstatt. Ein Page löschte die Lichter und Eberhard erfüllte seine Pflicht....</p>
<p>Fortsetzung Morgen</p>
]]><![CDATA[ANKÜNDIGUNG: Ab Morgen Leseprobe aus dem Roman:]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/ankündigung-ab-morgen-leseprobe-aus-dem-roman/2021-04-24T05:22:05.350555+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-24T05:22:05.350555+00:00<![CDATA[<p>Drei Königsbrüder führen Scheinkriege gegeneinander, um die eigene Bevölkerung, welche von Hungersnöten bedroht ist, hinter’s Licht zu führen und gleichzeitig zu dezimieren, so daß die nach den Kriegen geschrumpfte Bevölkerung den eigenen Herrscher weiterhin respektiert und verehrt und die Schuld an der Misere den vorgeblichen ausländischen Feinden gibt.</p>
<p>Charaktereigenschaften der drei Königsbrüder werden beschrieben, - insbesondere der moralische Abstieg des Jüngsten, Eberhard, der durch Trunk (später durch Haschischessen und sexuelle Ausschweifungen) vom lustigen Schwerenöter zum Psychopathen wird.</p>
]]><![CDATA[Teil 5 aus ‚DES TEUFELS HAND‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/teil-5-aus-des-teufels-hand/2021-04-22T04:53:05.137520+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-22T04:53:05.137520+00:00<![CDATA[<p>Die bewusste Grenze war erreicht; es war der 21. Oktober 1978; keinerlei Probleme mit meinem neuen, indischen Pass. Mit einem holprigen Bus ging die Fahrt weiter; danach ein leichter Tagesmarsch zu Fuß.
Das sogenannte `Camp ́ bestand aus drei großen Zelten und war Unterkunft für weniger als sechzig Personen.</p>
<p>In den nächsten sechs Monaten sollte ich alles lernen, was zum bewaffneten Guerilla-Kampf notwendig war.
Im Dschungel kannte ich mich bereits einigermaßen aus und konnte Jagd– und Essbares finden, sollte ich einmal darauf angewiesen sein.
Das Hauptaugenmerk war der bewaffnete sowie unbewaffnete Kampf. Einzelne Feinde beschleichen und lautlos unschädlich machen; dazu war auch das Bogenschießen, welches ich ja schon beherrschte, geeignet.
Gautam äußerte die Hoffnung, dass ich, der ich ja das Vertrauen der Eingeborenen in meinem Distrikt besaß, nach meiner Rückkehr wahrhaft Interessierten und Geeigneten eine ebensolche Schulung und ebensolches Training angedeihen ließe. Es könne Vieles erreicht werden, wenn in unterschiedlichen Gebieten des Landes die unterdrückten Volksgruppen an einem Strang zögen.</p>
<p>Gautam nannte mich einen hervorragenden Schüler, was mich stolz machte;tatsächlich gab ich mir alle erdenkliche Mühe, alle nur möglichen Kampfesweisen zu erlernen.
Theoretische Schulung, das heißt, politisch gerichtete Überzeugungsarbeit, war für mich nicht nötig, da ich selbst ja bereits im gleichen Sinne tätig war.
Ich lernte außerdem, mit einfachen Sprengstoffen umzugehen, was bei Überfällen, auf Polizeistationen beispielsweise, von Nutzen sein konnte.</p>
<p>Nach sechs Monaten reiste ich wieder ab; begleitet von Gautam bis hinter die indische Grenze.
Er nahm mir das Versprechen ab, wann immer mir meine Verpflichtungen die Zeit dazu ließen, doch bei ihm und seinen Leuten vorbeizuschauen. Ich wüsste nun genügend Bescheid, so dass ich ihn und andere Kämpfer ohne Schwierigkeiten finden würde.
Ich fuhr wieder zurück in mein Dorf und begann, erst durch Reden, dann durch gezieltes Training, einige Leute zu motivieren und aufzubauen, welche dann später wiederum andere Geeignete trainieren sollten. Ich bewohnte weiterhin meine alte Hütte, verschwand aber immer wieder für unbestimmte Dauer mit meinen Leuten in die Berge Abuzmars, wo sich für derlei Training das
geeignetste Terrain befand.</p>
<p>Meine Leute waren durchweg Gond. Geeignete Mariah zu finden, erwies sich, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, als schlicht unmöglich.
Sie verstanden nicht die Zusammenhänge, da ihr Gebiet noch nicht von Indern besiedelt war und nur einige von ihnen, bei Marktbesuchen in Chhotte Dongar, mit Indern in Kontakt kamen, abgesehen von zwei oder drei Händlern, die es auf sich nahmen, in Abuzmar Tauschhandel zu treiben. – Doch hatten Mariahs noch nicht das Gespür für den wahren Wert ihrer Güter, so dass sie nicht das Bewusstsein entwickelten, betrogen worden zu sein.</p>
<p>In kleineren Grüppchen trainierten wir auch in unseren eigenen Wäldern; doch immer wieder marschierten wir in das einsame, verschwiegene Abuzmar, in dem alle erdenklichen Wildtiere, wie selbst der gewaltige Gaur, zu Hause waren.
Im Bogenschießen und lautlosen Sichbewegen waren die Gond ohnehin Meister, doch alles Weitere mussten sie von Grund auf erlernen. Sie waren keine Kämpfer im Sinne des Wortes und sie mussten immer wieder durch das Feindbild angespornt werden.</p>
<p>Ich begann, ein `falsches ́ Tagebuch zu führen, was für mich eine immense Arbeit bedeutete; schließlich musste ich mit jenem Tage beginnen, an welchem ich hier eingetroffen war.
Das hieß, ich musste mehr als anderthalb Jahre auf dem Papier zurückdatieren. Dies war als Vorsichtsmaßnahme für den Fall der Fälle gedacht und ich trug alltägliche, banale Dinge ein.
Ich versuchte, anhand des Kalenders, mich an wichtige Ereignisse, wie beispielsweise Feiertage, an welchen ich im Inderdorf gesehen wurde, zu erinnern und dies bedeutete wirklich eine Riesenanstrengung, bei all dem Anderen, das ich nun zu bewältigen hatte.</p>
<p>Im Herbst 1979 machte ich mich erneut auf den Weg, um Gautam und seine Gruppe zu besuchen; ich blieb zwei Wochen und kehrte dann auf gleichem Wege wieder zurück.
Das Training ging weiter und ich vervollkommnete meine Sprachkenntnisse weiterhin; so auch das Lesen und Schreiben in Hindi.</p>
<p>Noch zweimal war ich unterwegs in den Nordosten; doch muss ich diesmal nicht nur den Ort, sondern auch die genaue Zeit verschweigen. Hatte ich bisher nur trainiert, so waren bei diesen beiden Reisen andere Aufgaben zu bewältigen und beim zweiten mal überschritt ich auch die Grenze zu jenem Geldgeberland. Dort blieb ich dreieinhalb Wochen als inoffizieller Gast des Landes und kehrte dann wieder mit jener Person, die mich von Gautam weggeführt und dorthin gebracht hatte, zu meinem Kämpferfreund zurück.</p>
<p>Man hatte einen Langzeitplan erstellt und wollte wissen, was ich, mein Gebiet betreffend, davon hielte. Ich vertrat meine Zweifel, das Ziel ohne Hilfe aus anderen Gebieten erfolgreich erreichen zu können. Das Hauptproblem bestand nach meiner Meinung im Analphabetismus der Menschen dieses Teiles von Madhya Pradesh, so dass die Erreichbarkeit und Mobilisierung der Massen empfindlich erschwert sein dürfte. Es musste zuvor Aufklärungs– und Überzeugungsarbeit zur Bildung und somit politischem Verständnis, betrieben werden.
Dies alles hatte ich den Unterstützern unserer Sache dargelegt und Gautam gab mir recht, als ich ihm nach meiner Rückkehr darüber Bericht gab.</p>
<p>Gautam hatte von meinem Begleiter eine Order erhalten und wollte nun wissen, ob ich ihn und seine Leute begleiten wolle. Es waren keine Übungen zu absolvieren, sondern diesmal war es ernst.
Mehrere Polizeistationen sollten überfallen werden; wohlgemerkt nicht in Indien, sondern in jenem kleineren, benachbarten Land, in welchem Gautam mit seiner Gruppe zur Unterstützung der einheimischen Guerilla trainierte und in dem wir uns eben befanden.
Der Funke sollte irgendwann nach Indien überspringen. Ich stimmte zu; schließlich musste ich irgendwann doch an die Front und so würde dies meine Feuerprobe sein.
Es stand zu erwarten, dass nach kurzem Schusswechsel die Polizisten die Flucht ergreifen und ihre Waffen zurücklassen würden.</p>
<p>Genauso kam es denn auch. Zeitgleich wurden fünf Polizeistationen angegriffen und ohne eigene Verluste konnten die Reviere aller Waffen beraubt und anschließend in Brand gesetzt werden.
Drei Polizisten hatten den Tod gefunden und es war ein eigenartiges, betäubendes Gefühl, als mir klarwurde, dass ich Mitverantwortung daran trug.
Die fünf Stationen lagen außerhalb der bereits von den Widerständlern kontrollierten Gebiete und somit würde der Überfall für nicht geringe Aufregung sorgen. Dennoch war Gautam sich im Klaren, dass man das eigene Gebiet zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausweiten konnte; doch es war ein Zeichen gesetzt für die unzufriedene Bevölkerung des Landes.</p>
<p>Ich kehrte zurück nach Umagaon, um mit dem üblichen Training fortzufahren und auch, um neue Anhänger zu gewinnen.
Wir begannen, Schulen im Freien einzurichten. Lesen und Schreiben zuerst; später sollte politische Bildung dazu kommen.
Im Oktober 1980 kamen zwei Leute Gautams und brachten schlimme Nachricht.
Gautam sowie zwei weitere Widerstandskämpfer waren beim Grenzübertritt auf indischer Seite gefasst und so schwer gefoltert worden, dass keiner der Drei die Misshandlungen überlebt hatte.</p>
<p>Ihre verstümmelten Leichen hatte man auf einem Feld gefunden. Mittlerweile war durchgesickert, wer für die Folterungen verantwortlich war und die Kämpfer beabsichtigten, Rache zu üben.
Die Beiden hatten Fotos mitgebracht, welche die drei verstümmelten Leichen zeigten. Ich war entsetzt und wutentbrannt entschloss ich mich, mit den Beiden zurückzukehren. Auch ich wollte Rache !</p>
<p>Überhastet packte ich und wir fuhren los; erst unterwegs bemerkte ich, dass ich, anstatt des falschen, indischen Passes, den echten, deutschen Pass eingesteckt hatte und somit wieder einmal ohne Visum unterwegs war. Da wir jedoch bereits zu weit gekommen waren, ließ sich nichts mehr an dieser Tatsache ändern. Bisher war es stets gut gegangen; also sollte es auch diesmal wieder klappen.
Außerdem hatte ich Wichtigeres zu erledigen, als mir wegen eines falschen indischen Passes Kopfzerbrechen zu machen !</p>
<p>Ein grenznaher Polizeiposten, dessen sechsköpfige Besatzung für die Untat verantwortlich war, war das Ziel. Der Plan der Kameraden war, den Posten mit selbstgebauten Minen zu sprengen.
Doch ich war dagegen. Ich wollte diese Bestien lebend haben; sie sollten wissen, was und wie ihnen geschehe und auch das Warum sollten sie erfahren !
Fünf Wochen dauerte es, bis die Folterknechte endlich wieder gemeinsam ihren turnusmäßigen Dienst verrichteten.</p>
<p>In einer Überraschungsaktion stürmten wir den Posten und nahmen alle Sechse gefangen. Wir schleppten sie über die nahegelegene Grenze; jedoch auf Schleichwegen durch die Wälder und freilich nicht über den offiziellen Grenzübergang.
Etwa einen Kilometer vor dem Camp der Freunde hielten wir an, um die Sechs abzuurteilen.</p>
<p>Ende der Leseprobe aus ‚DES TEUFELS HAND‘
Das Buch erhalten Sie als Druck – E-Buch und auch als Hörbuch.</p>
]]><![CDATA[Teil 4 aus ‚DES TEUFELS HAND‘]]>https://lorem.club/~/LeseprobenAusMeinenBüchern/teil-4-aus-des-teufels-hand/2021-04-21T04:42:01.770686+00:00BerndMichaelGroschhttps://lorem.club/@/BerndMichaelGrosch/2021-04-21T04:42:01.770686+00:00<![CDATA[<p>Wenn ich hier, wie auch an späterer Stelle, Namen von Orten und Ländern verschweige, so geschieht dies mit voller Absicht. Habe ich bisher alles aus meinem Leben erzählt, so wird dies von nun an nicht mehr möglich sein; dies zum Schutze anderer Menschen und Regierungen.</p>
<p>Gewalt. Was war Gewalt ? War Gewalt etwa nur körperlicher Natur ? Eindeutig Nein !
Was die Inder in Bezug auf die Eingeborenen ihres Landes taten, war auch Gewalt; Gewalt übelster Prägung.
Sie vergewaltigten Deren Seele und Naturell und nach meiner festen Überzeugung war das Naturvolk dieser einfachen, ehrlichen Menschen edler und wertvoller zu nennen, als jenes verschlagene, verlogene Wesen der Inder.<br>
Ich musste etwas tun, da ich, wie damals Adam, von dem Apfel gegessen hatte! Ich würde Schuld auf mich laden; dessen war ich mir bewusst.
Doch wäre ich frei von Schuld, wenn ich die Hände in den Schoß legte und zusah, wie eine wertvolle Kultur zugrunde gerichtet wurde ?</p>
<p>Ich fasste den Entschluss, zumindest nach Raipur und dann weiter in den Nordosten zu reisen, um mir anzusehen, was es zu sehen gab und mich danach erst zu entscheiden.
Einem schon älteren Gond, welchen ich Onkel nannte, vertraute ich meine Hühner an und bat ihn, auf mein Gemüse achtzugeben, so dass es nicht von eindringenden Rindern gefressen würde.
Ich war reisefertig und gab als Grund für meine Abwesenheit an, etwas umherfahren und mir das Land ansehen zu wollen.....</p>
<p>Termingerecht traf ich im genannten Hotel in Raipur ein und nannte an der Rezeption Gautams Namen. Man versprach, mir Bescheid zu geben, wenn er eingetroffen sei und ich ging auf mein Zimmer, um mich noch etwas auszuruhen.
Geweckt durch die Stimme Gautams, öffnete ich die Tür und ließ den hageren Widerständler ein.
„Sie sind also gekommen,“ freute er sich, „ich habe mich nicht in Ihnen getäuscht.“
Ich gab zu verstehen, dass ich mich noch nicht endgültig entschieden habe und mir eine Zu– oder Absage für später vorbehalten wolle, nachdem ich mehr über die Art und Weise des erwähnten `Kampfes ́ erfahren hätte. Er lächelte und meinte, dies spräche nur für meine Besonnenheit und dass ich recht daran täte, nichts zu überstürzen.
Auch jetzt solle ich nicht allzu wissbegierig sein, da er in Raipur zu tun habe und heute und morgen unterwegs sein müsse. Ich solle es mir gemütlich machen; wenn wir an unserem Ziel angelangt seien, würde ich alles sehen und erfahren, was es zu erfahren gab.
Er sei überzeugt, dass ich dann die richtige Entscheidung treffen würde. Wieder lächelte er und verabschiedete sich, mit dem Hinweis, dass wir übermorgen bald nach Tagesbeginn aufbrechen würden.</p>
<p>Ich nutzte die Gelegenheit, meines Studentenfreundes Familie zu besuchen, die sich sehr erfreut über diese unerwartete Visite zeigte. Selbstverständlich verschwieg ich den wahren Grund meines Hierseins und sprach von einer kleinen Rundreise.
Am Abend war ich zeitig zurück in meinem Hotel und genehmigte mir nach dem Essen zum besseren Einschlafen in der doch ungewohnten Umgebung einen Mangosaft mit einem ordentlichen Schuss Whisky, der mir auch tatsächlich zu einem traumlosen Schlaf verhalf.</p>
<p>Am nächsten Morgen, nachdem ich geduscht und gefrühstückt hatte, fiel mir siedend heiß ein, dass ich ja ohne gültiges Visum in einer größeren Stadt unterwegs war.
Ich war braungebrannt und sprach Hindi und hatte vermutlich diesem Umstand zu verdanken, dass man mich nicht nach meinem Pass gefragt hatte. Doch konnte ich mich keineswegs darauf verlassen, auch zukünftig unbehelligt zu bleiben, weshalb ich beschloss, den Großteil des Tages im Hotelzimmer zu verbringen.</p>
<p>Um die Mittagszeit kam Gautam erneut auf einen Sprung vorbei und ich sprach ihm von meinem Visa–Problem. Er versprach, sich darum zu kümmern; ich solle mir jedoch nicht allzu viele Gedanken darüber machen. Würde ich als Ausländer erkannt und nach Papieren gefragt, so solle ich behaupten, mein Pass befände sich zur Zeit in Delhi zur Visaverlängerung. Dennoch solle ich das Schicksal nicht unnötig herausfordern, sondern mich, wie ich es ja ohnehin vorhatte, besser im Hotel aufhalten.
Ich war es zufrieden und mein neugewonnener Freund machte sich wieder auf den Weg.</p>
<p>Gautam mochte Anfang der Dreißig sein und machte einen gebildeten Eindruck. Seine Rede war einfach; nicht gespickt mit bloßen Schlagworten, wie man dies oft von Vertretern einer bestimmten politischen Richtung erwarten möchte, sondern zeugte von gesundem Menschenverstand.
Er mochte aus eigener Erfahrung sprechen und nicht nur wiederholen, was er sich angelesen hatte.
Ich war äußerst gespannt, Näheres über ihn zu erfahren.
Das späte Mittagessen ließ ich mir auf dem Zimmer servieren; danach machte ich mich an meine Schreibübungen. Ich hatte in meiner Hütte, mit Hilfe des einzigen Jungen des Dorfes, welcher die Schule besuchte, begonnen, Hindi auch lesen und schreiben zu lernen, so dass ich später einmal in der Lage sein sollte, auch Zeitungen oder Bücher in Hindi zu lesen.
Zwischendurch ließ ich mir Tee servieren und nahm einen Imbiss zu mir.</p>
<p>Gegen 17°° Uhr legte ich meine Lektion beiseite und las in einem englischsprachigen Magazin, welches ich mir gestern besorgt hatte. So verging die Wartezeit.
Am Abend wieder essen auf meinem Zimmer, danach der gleiche Schlaftrunk wie gestern.
Alles war vorbereitet für die morgige Abreise und ich hatte bereits die Rechnung verlangt, so dass ich morgen nur noch das Frühstück zu bezahlen brauchte. -</p>
<p>Wieder schlief ich durch und war früh genug wach, um zu duschen und mein Frühstück einzunehmen und dann auf meinen Freund Gautam zu warten.
Dieser erschien Punkt 8°° Uhr und wir machten uns in zwei Rikschas auf den Weg zum Bahnhof.
Gautam hatte die Fahrkarten bereits besorgt und es stellte sich zu meiner angenehmen Überraschung heraus, dass er ein ganzes Abteil, welches für sechs Passagiere gedacht war, gebucht hatte. Wir hatten also mit keinerlei Störungen zu rechnen und konnten es uns in aller Ruhe bequem machen und uns unterhalten.</p>
<p>Ich erfuhr, wohin wir im Begriff waren, zu fahren; weiter, dass ein Land, welches nicht gerade freundschaftliche Beziehungen zu Indien unterhielt, Widerständler durch Finanzmittel sowie Schulungen unterstützte. – In einem zweiten benachbarten Land, dessen Namen ich ebenfalls nicht nennen werde, wurden die Kämpfer auch an den Waffen und im unbewaffneten Kampf ausgebildet.
Danach konnten sie an der inneren Front jenes Landes erste Kampferfahrungen in Guerilla–Taktiken erwerben.</p>
<p>Nachdem wir unsere erste Station erreicht hatten, ging es weiter mit Überlandbussen, bis schließlich ein Wagen samt Fahrer für die letzte Etappe gemietet wurde.
Im Dorfe Gautams angekommen, führte er mich in das Haus seiner Schwester, in welchem er zu übernachten pflegte, wenn er in sein Heimatdorf kam. – Ein eigenes Heim unterhielt er aus naheliegenden Gründen nicht mehr.
Wir tranken Tee, ruhten uns aus und am nächsten Tag führte er mich umher. Wir besuchten etliche Häuser in diesem Ort; danach ging es weiter in benachbarte Dörfer.
Der Zweck dieser Besuche war ein recht schauriger zu nennen: Gautam führte mir Polizeiopfer vor.</p>
<p>Es gab Menschen aller Altersklassen; vom Greis bis zum halben Kind, welche von der Polizei misshandelt und in einzelnen Fällen gar zu Krüppeln gemacht worden waren.... Sie alle erzählten übereinstimmend über die gleichen brutalen Foltermethoden, die wegen kleinster angeblicher Vergehen oder auch wegen des Vorwurfs der Unterstützung von Terroristen angewendet wurden.</p>
<p>Gautam versicherte mir, dass diese Leute, welche ich heute zu Gesicht bekommen hatte, absolut nichts mit seinen Mitstreitern zu tun hätten. Sicher gäbe es auch gefolterte Personen, welche Sympathien mit den Widerständlern bekundeten, doch befände sich kein einziger Derjenigen unter den mir heute gezeigten Opfern.
Es gäbe weiterhin Landlords, welche ungestraft mit den von ihnen abhängigen Bauern in gleicher Manier verfahren könnten und würden und dabei noch auf die Unterstützung der Behörden bauen könnten.....</p>
<p>Zurück in seiner Schwester Haus, überreichte er mir eine sogenannte `Rations–Karte ́ zum verbilligten Einkauf von Lebensmitteln, welche in Indien gleichzeitig als Ausweis akzeptiert wurde.
Er stellte mir auch einen indischen Pass in Aussicht, da ich diesen für den Übergang der Grenze zum Nachbarland brauchen würde. – Er habe bereits einen Fotografen bestellt, welchen er am Nachmittag erwarte.</p>
<p>Jener traf ein und nahm mich mit einem alten Schwarzweiß-Fotoapparat auf. Er versprach Gautam die Fotos für den nächsten Morgen. Bis zum Nachmittag des
nächsten Tages sollte dann auch der Pass fertig sein zur Unterschrift.</p>
<p>Mein neuer, indischer, Name wäre dann `Ashok Kumar ́, geboren in Raipur, Madhya–Pradesh.
Auf eben diesen Namen war auch die Rations-Karte ausgeschrieben, welche indessen kein Photo benötigte.
Zwei weitere Tage blieben wir in jenem Dorf, welches nicht allzu weit der Grenze des Landes lag, in welches uns zu begeben wir nun im Begriff waren.</p>
<p>Fortsetzung morgen</p>
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