Der tote Rittmeister

Das zweite Buch in der Reihe um das Ermittlerduo Christian Hinrichs und Victoria Berg erzählt wieder einen  Kriminalfall auf der Insel Norderney zur Zeit der Sommerfrische. Ich schreibe hier nichts über die Handlung, vor allem nicht über die politischen und gesellschaftlichen Themen, die die Autorin aufgreift und fein in das Geschehen einbindet. Die Geschichte ist kurzweilig und auch informativ, da die Handlung um 1913 spielt. Der Leser erfährt einiges über die Sorgen, Nöte und Freuden aus dieser Zeit. Vor allem auch über die moralischen Erwartungen, die uns heute lächerlich und drakonisch vorkommen mögen. Für mich, als Norderney-Urlauber, erschließt sich damit ein anderer Blick auf die Insel. Viele der genannten Gebäude gibt es heute noch und gerade weil ich sie schon in echt gesehen habe, zeichnet sich beim Lesen ein sehr genaues Bild im Kopf. 

Ich kann das Buch aber auch allen anderen Menschen empfehlen, die noch nicht auf Norderney waren. Vielleicht sollte man ein gewisses Faible für die Zeit von damals haben. Auf gar keinen Fall sollte der Leser innerlich das Verhalten der beschriebenen Menschen verurteilen. Manchmal ist es schon hart zu lesen, wie mit den Menschen damals umgegangen wurde. Bis heute hat sich vieles verändert, nicht alles ist heute schon gut, aber sicherlich besser als damals. Nun, viel Spaß beim Lesen!