:: Afrika :: Algerien setzt Flüchtlinge trotz EU-Hilfen in der Sahara aus

Blogeintrag vom 26. Juli 2018

Obwohl im November 2015 auf dem Migrationsgipfel in Valletta von der Europäischen Kommission der Nothilfe-Treuhandfonds der EU zur "Unterstützung der Stabilität und zur Bekämpfung der Ursachen von irregulärer Migration und Vertreibungen in Afrika" initiiert wurde, weist Algerien die Flüchtlinge in die Wüste Sahara aus. Für den Nothilfe-Treuhandfonds werden aus dem EU-Haushalt und dem Europäischen Entwicklungsfonds mehr als 2,4 Mrd. Euro bereitgestellt, die mit Beiträgen der EU-Mitgliedstaaten und anderer Geber kombiniert werden. Auf der Europäischen Migrationsagenda wurde auch der Schutz der Migranten als Ziel vereinbart.

Algerien hat in den letzten 14 Monaten mehr als 13.000 Flüchtlinge in der Wüste Sahara ausgesetzt, um sie zum Teil unter Androhung von Waffengewalt zum Marsch zurück in die Herkunftsländer zu zwingen. Darunter sind schwangere Frauen und Kinder. Sie wurden mit Lastwagen in die Sahara gefahren und ohne Wasser oder Nahrung bei Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius ausgesetzt. Geld und Mobiltelefone wurden den Flüchtlingen meist von der algerischen Polizei abgenommen. Immer wieder werden die Leichen von Menschen gefunden, die auf den Flüchtlingstrecks durch die Sahara ums Leben kommen.

Die Massenausweisungen aus Algerien sind seit Oktober 2017 stark angestiegen. Anders als die Nachbarstaaten nimmt Algerien von der EU kein Geld, das für die Bewältigung der Flüchtlingskrise bereitgestellt worden ist, aber erhielt von 2014 bis 2017 anderweitige EU-Hilfen von rund 95 Millionen Euro.

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