Die Blockade des Hong Kong International Airport ist beendet. Der Flughafen hat seinen Betrieb wieder aufgenommen. Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei war es in der Nacht ruhiger geworden. Hunderte Flüge, die in den vergangenen beiden Tagen gestrichen worden waren, werden nun neu terminiert und sollen im Laufe des Vormittags starten. Die regimekritischen Proteste in Hongkong hatten vor zehn Wochen begonnen und sich ursprünglich gegen ein geplantes Unrechtsgesetz zur Auslieferung von Dissidenten an Festlandchina gerichtet. Mehr als eine Million Menschen haben sich bislang an den Protestmärschen und Blockaden beteiligt. Nach Angaben aus Washington untersagte Rotchina zwei US-Marineschiffen die Einfahrt in den Hafen von Hongkong. Wie der Vize-Sprecher der US-Pazifikflotte, Nate Christensen mitteilte, sollte das Docklandungsschiff „USS Green Bay“ eigentlich kommenden Samstag einen Zwischenstopp in der Sonderverwaltungszone einlegen, der Kreuzer „USS Lake Erie“ sollte kommenden Monat in Hongkong einlaufen.
Am 1. Juli 1997 übernahm die Volksrepublik China in einem großen zeremoniellen Akt die Kontrolle über Hongkong von den Briten. Seitdem ist Hongkong eine sogenannte Sonderverwaltungszone. Dies bedeutet, dass es in allen politischen Bereichen, ausgenommen Außen- und Verteidigungspolitik, ein hohes Maß an Autonomie genießt. Jedoch hat das Regime in Peking wiederholt versucht, diese Autonomie auszuhöhlen.
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