Chemnitz, gestern Nachmittag: Eine unangemeldete Demo eskaliert. Etwa 800 Menschen ziehen durch die Stadt, sie folgen dem Aufruf einer rechtsextremen Gruppe. Videos zeigen regelrechte Hetzjagden auf Migranten. Der Auslöser: In der Nacht wurde ein Mann auf dem Stadtfest erstochen.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sagte im Fernsehen: "Es sollte ein friedliches Stadtfest werden. Wir hatten ja einen besonderen Anlass, den Stadtgeburtstag. Und wenn ich sehe, was sich in den Stunden am Sonntag hier entwickelt hat, dann bin ich entsetzt. Dass es möglich ist, dass sich Leute verabreden, ansammeln und damit ein Stadtfest zum Abbruch bringen, durch die Stadt rennen und Menschen bedrohen - das ist schlimm. Denen, die sich hier angesammelt haben, bewusst auch keine Versammlung angemeldet haben, geht es darum, genau das Stadtfest zu stören, die Situation zu chaotisieren, damit die Menschen noch mehr Angst kriegen und genau das dürfen wir uns nicht gefallen lassen."
Der Vorsitzende der Linken in Chemnitz, Tim Detzner, sagte vor der Stadthalle: "Die Jagdszenen auf Menschen, die nach Ausländern aussehen, machen uns Angst. Wir wollen zeigen, dass Chemnitz ein anderes Gesicht hat: weltoffen und gegen Fremdenfeindlichkeit."
Seit 17 Uhr wird im Chemnitzer Stadthallenpark unter dem Motto „Chemnitz Nazifrei“ gegen die Rechtsextremen demonstriert. Also auf zur Demo!
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