Gelesen: Ein Schädlicher Einfluss von Kate Bornstein

Die zweite Autobiografie in zwei Wochen, was is mit mir

Ich hab was übrig für Gebrauchtbuchseiten, oke. Jedenfalls, die deutsche Übersetzung der Autobiografie von Kate Bornstein war billig, und dann hab ich sie mir besorgt und auch verhältnismäßig bald gelesen. Der Titel, "Ein schädlicher Einfluss", ist schon cute, aber das originale "A Queer and Pleasant Danger" ist einfach einer der schönsten TItel für Dinge überhaupt, naja. Der Untertitel ist "Die wahre Geschichte eines netten jüdischen Knaben, der bei Scientology landete und zwölf Jahre später zu der hinreißenden Lady wurde, die sie heute ist", genau wie auf Englisch, und der sagt auch viel über den Tonfall und die Themen aus.

Jedenfalls. Es geht sehr, sehr viel um Scientology, denn Kate Bornstein hat dort 12 Jahre verbracht. Es geht um Strukturen, Taktiken, Alltag, alles mögliche, und eben darum, wie sie die Gruppe verlassen hat und was danach passierte. Danach geht es viel um BDSM. Obwohl ich die meisten von Kates Vorlieben nicht teile und ein bisschen squicky finde, war auch das für mich nett und spannend und so. Und zwischendurch immer wieder um Essstörungen und andere psychische Dinge, auf eine Art, die ich gegen Ende des Buchs immer weniger anstrengend und mehr schön zu lesen fand.

Die Übersetzung ist schon oke, aber einige Nuancen machen, dass der Text für mich anders rüber kommt, als ich das erwartet hätte, weswegen ich immer wieder ein, zwei Worte mit dem Original verglichen habe. "Queer" wird irgendwann als "schwul" übersetzt und "people of color" als "Afroamerikaner", solche Dinge.

Ich hab keine großen Meinungen dazu, ich mein, ist halt jemandes Lebensgeschichte. Aber, fand es schon süß und witzig und mitreißend geschrieben, und wie sie einige ihrer Entwicklungen beschreibt sehr, dare I say it, inspirierend.