Der Plan (fürs Erste) im Sozialen Netz

Der Plan

Wer nach einer Zugfahrt auf einem fremden Bahnhofsvorplatz ankommt und sich umsieht, kennt eine eigentümliche Art der Verwirrtheit - voller Spannung auf das, was der unbekannte Ort bieten wird. So ist das mit dem Reisebeginn in die neue Region des Sozialen Webs, einem lebhaften Ort namens Fediverse. Noch träge vom gleichförmigen Gleiten des Waggons auf der langen Anfahrt, Gepäck in der Hand, das Treiben um einen herum beobachtend, stellt sich die Frage: Was jetzt?

Mit Text-Plattformen wie Mastodon und Friendica, Bilder-Börsen wie Pixelfed und Blogger-Diensten wie Write Freely und Plume ist das Angebot an Möglichkeiten riesig. Tausende Server bieten sich an. Wie nur einen auswählen?

Wo ich herkomme, hat das Internet Markennamen. Twitter, Facebook, Instagram sind klar gefasste Dinge, Nutzende wissen aufs Stichwort, was gemeint ist. Mindestens seit 2015 google ich jedes Jahr, ob es nicht doch was Neues gibt im Sozialen Netz. Interessante Technologien erschienen immer wieder. Aber tolle Erfindungen im Chat-Bereich nutzen nichts, wenn “alle” bei WhatsApp oder Telegram sind und man “von außen” nichts dort hin schicken kann. Das anpassungsfähigste soziale Medium blieb die E-Mail. Die gibt’s seit 50 Jahren.

Was vom Fediverse zu halten ist, steht noch nicht fest. Was man damit tut, kann man sich frei aussuchen. Ich muss mich nicht für mehr für eine Marke oder einen Server entscheiden. Es ist wie mit einer lebendigen Stadt, in der es ein Museum gibt, ein Studierendenviertel und einen Stadtpark. Meine Pause kann ich in dutzenden verschiedener Cafés verbringen, jedes mit eigenem Flair und eigenem Publikum. Was man als Nächstes vorhat, lässt sich jederzeit ändern, wo ich Stammgast werde, ist offen.

Im neuen Social Web melde ich mich auf vielen Servern an, je nach ihren Möglichkeiten nutze ich unterschiedliche Plattformen - für Texte, für Bilder, für Sound. An jedem Ort treffe ich andere Reisende des Fediverse; sehe ich jemanden öfter, folge ich. Egal, wo man mir etwas mitteilt - die Nachrichten laufen auf meinen Geräten zusammen und ich kann reagieren.

Es ist diese angenehme Art von Verwirrtheit, wenn man weiß, es werden Neue Dinge passieren - aber man weiß noch nicht, was.

Folgen Sie mir gerne auf den unterschiedlichen Plattformen:
Notizen bei Mastodon: @dirk_lotze@det.social
Texte bei Plume: @dirk_lotze@fediverse.blog
Bilder bei Pixelfed: @dirk.lotze@pixelfed.social